Grundrissbeispiele für die Badplanung

Planungsbeispiel Wellnessbad

Sanitär: Badmöbel durchdacht anordnen

Foto: VDS/Stammer

Wer Badewanne, Waschtisch, WC, Dusche und Badmöbel schlau anordnet, kann aus seinem Bad das Maximale an Platz und Komfort herausholen. So planen Sie den Grundriss für Ihr Bad optimal.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Wo im Haus das Bad planen?
  2. Grundrissplanung im Bad: So zeichnen Sie einen Grundrissplan
  3. Bad im Dachgeschoss: Tipps zur Grundrissplanung
  4. Beispielentwürfe: Familienbad, Mini-Bad und Wellness-Bad

Wo im Haus das Bad planen?

Normalerweise bestimmt die Lage der Rohrleitungen den Standort des Badezimmers im Haus oder in der Wohnung – es sei denn, es sind größere Umbaumaßnahmen geplant.

  • Bei mehrgeschossigen Häusern sind die Leitungen zum Beispiel oft in einem Schacht untergebracht, an den sich Bad und WC einfach und unkompliziert anschließen lassen.
  • In Einfamilienhäusern stoßen Küche und Bad gerne aneinander, so dass eine gemeinsame Nutzung der Installationen möglich ist.

Bei Neubauten ist es üblich, Bäder ans Schlafzimmer zu rücken, so dass man aus dem Bett direkt unter die Dusche gehen kann. Das bietet sich vor allem fürs Elternbad an. Nutzen mehrere Familienmitglieder denselben Sanitärraum, sollte er für alle gleich gut zugänglich sein.

Streng genommen, braucht ein Badezimmer weder Tageslicht noch Fenster, wenn für Belüftung und Beleuchtung gesorgt ist. Dennoch steigert ein Bad mit Blick nach draußen das Wohlbefinden enorm.

Mehr Tipps zum barrierefreien Bad

Bodengleiche Duschen, rutschfeste Fliesen, ausreichend Platz – wir stellen die wichtigsten Empfehlungen fürs barrierefreie Bad vor und geben hilfreiche Tipps für Ihre Badumgestaltung.

Grundrissplanung im Bad: So zeichnen Sie einen Grundrissplan

  • Maßstäbliche Zeichnungen helfen dabei, die Sanitärobjekte und Möbel optimal im Bad zu verteilen. Machen Sie zunächst eine grobe Skizze des Raums frei Hand, in die Sie Fenster, Türen, Heizkörper, die Positionen von Steckdosen und Lichtschaltern eintragen. Diese übertragen Sie mit Hilfe eines Lineals maßstabsgerecht auf Karopapier. Für Badezimmer hat sich ein Maßstab von 1:20 bewährt. Das heißt: 1 cm auf dem Blatt sind 20 cm in Wirklichkeit.
  • Schneiden Sie nun Schablonen für Badewannen, Waschbecken, WC und evtl. Schränke aus, die Sie auf dem Papier hin und her schieben (Maße siehe unten).
  • Selbst wenn Sie hinterher zum Innenarchitekten oder zum Fachplaner in die Badausstellung gehen, erleichtert eine Grundriss-Skizze die Erläuterung Ihrer Wünsche.

Sanitärobjekte platzieren

  • Im Altbau geben die Abwasserrohre den Standort des WCs vor, denn es muss direkt an die Fallrohre angeschlossen werden. Auch das Abwasser von Badewanne und Dusche muss mit Gefälle zu den Rohren geleitet werden.
  • Wenn es möglich ist, platzieren Sie das WC so, dass es nicht gleich beim Betreten des Raumes sichtbar ist. Vor allem sollte es nicht am Kopfende der Wanne liegen. Planen Sie zum Beispiel einen Raumteiler oder eine Trennwand ein. Wird sie nur halbhoch gestaltet, nimmt sie kein Licht weg und engt auch nicht ein.
  • Ist ein Fenster vorhanden, bietet es sich an, den Waschtisch in die Nähe zu rücken – damit das Licht fürs Rasieren oder Schminken genutzt werden kann.
  • Volle Höhe brauchen Sie nicht überall, Badewanne oder Toilette können zum Beispiel gut unter einer Dachschräge unterkommen, solange die Stehhöhe davor reicht.
  • An der Wand aufgehängte WCs oder Waschbecken lassen den Raum größer wirken, weil die Bodenfläche durchgängig sichtbar bleibt.

Planen Sie genügend Platz und Bewegungsspielraum ein

Planen Sie auf jeden Fall genügend Bewegungsspielraum rund um die Sanitärobjekte ein, damit sie bequem zu gebrauchen sind. Hier einige Abmessungen und Abstands-Richtwerte:

  • Wanne
    Standardmaße: Länge 170 cm x Breite 70 cm
    Bewegungsspielraum: davor 60 cm (bei längsseitiger Montage)
  • Waschbecken
    Standardtiefe: 40 cm
    Bewegungsspielraum: davor 70 cm, seitlich mindestens je 20 cm
  • Dusche
    Standardmaße: 90 x 90 cm
    Bewegungsspielraum: davor 70 cm
  • Toilette/Bidet
    Standardtiefe: 70 cm
    Bewegungsspielraum: davor 60 cm

In den meisten Fällen muss mit dem Platz geknausert werden. Darauf haben sich die Hersteller eingestellt und bieten eine Vielzahl an Lösungen auch abseits der Standardmaße. Verschaffen Sie sich einen Überblick in Badausstellungen!

Rohre verlegen

Innerhalb des Raumes haben Sie viele Freiheiten. Dank moderner Vorwandinstallationen erübrigen sich aufwendige Stemm- und Schlitzarbeiten in den Wänden. Die Rohre werden einfach auf der Wand verlegt. Sie verschwinden hinter Traggerüsten, die mit Gipskartonplatten verkleidet und verfliest werden. So kann auch die Raummitte mit einbezogen werden.

Bei tragenden Wänden bleibt ohnehin keine andere Wahl, da Querschlitze die Statik beeinträchtigen können. Die Bauvorschriften verlangen deshalb die Aufputz-Montage.

Vorwandinstallation als Raumteiler im Bad
Kreative Raumaufteilung: In kürzester Zeit ist die komplette Wunschinstallation fertig zur Verkleidung.
Geberit

Wie wirkt ein kleines Bad größer?

Das ist möglich durch eine clevere Planung und Einrichtung. Der Komfort muss dabei nicht auf der Strecke bleiben. Die besten Tipps in unserem Beitrag: Ein kleines Bad größer wirken lassen »

Bad im Dachgeschoss: Tipps zur Grundrissplanung

Dusche unter Dachschräge mit Richtmaßen für Kopfhöhe
Bei einer Dachneigung von 45 Grad sollte der niedrigste Punkt der Dusche 1,70 Meter hoch sein.
Dietmar Lochner

Kopffreiheit ist im Bad unter Dach das A und O. Das schönste Dachbad kann zum Albtraum werden, wenn man nur gebückt aus der Badewanne aussteigen kann.

  • 2,20 Meter Standhöhe sollten vor dem Waschbecken und dem WC sowie in Dusche und Wanne vorhanden sein.
  • Gerade in Duschkabinen ist auf ausreichend Bewegungsfläche zu achten: Ein 1,80 Meter großer Mensch braucht zum Haarewaschen etwa 1,05 Meter Ellenbogenfreiheit.
  • Ist die Höhe des Kniestocks in der Dusche zum Sitzen ausreichend, kann die Fläche unter der Schräge als beheizte Bank oder außerhalb der Kabine als Regal ausgebaut werden.

Bei Dachschrägen unter 45 Grad wird die Badplanung schwierig. Dann rücken die Sanitärobjekte samt ihren Installationswänden sehr weit in den Raum hinein. Das ist nur dann kein Problem, wenn viel Fläche vorhanden ist oder die Sanitärobjekte als Inseln sogar frei im Raum platziert werden können.

Mann steigt aus Badewanne unter Dachschräge
Dietmar Lochner

Der Ausstieg aus der Wanne muss auch unter der Schräge bequem sein.

Richtwerte für die Kopfhöhe beim WC unter Dachschrägen
Dietmar Lochner

Bei niedrigen Schrägen schiebt sich die Toilette weiter in den Raum hinein.

Ihr Bad liegt unterm Dach?

10 tolle Beispiele von Dachgeschoss-Bädern finden Sie hier: Bad im Dachgeschoss - eine Bildergalerie mit Einrichtungstipps » Lassen Sie sich inspirieren!

Beispielentwürfe: Familienbad, Mini-Bad und Wellness-Bad

Grundriss Familienbad

Grundriss Familienbad
VDS/Stammer

Auf rund 10 m² ist hier ein Familienbad entstanden. Schiebegardinen schirmen bei Bedarf den Wannenbereich ab, wenn es am Waschtisch mal etwas turbulenter zugeht.

Neben dem Eingang findet das WC Platz hinter einer praktischen Schiebetür.

Planungsbeispiel Familienbad
VDS/Stammer

Grundriss Mini-Bad

Grundriss planen Minibad kleines Bad
VDS/Stammer

2 mal 2 Meter große Bäder sind keine Seltenheit. Hier haben sich die Bauherren statt Wanne für eine großzügige Duschlösung entschieden. Der durchgängige Fliesenbelag weitet den Raum.

Den Spritzschutz zum Waschtisch bildet eine dünne Natursteinwand mit maximal 5 cm Stärke. Zum Vergleich: Eine geflieste Wand misst in der Regel 10–12 cm.

Badplanung für ein Minibad
VDS/Stammer

Grundriss Wellness-Bad

Grundriss Wellnessbad
VDS/Stammer

Das rund 12 m² große Bad teilt sich in einen Wellness- und einen WC-Bereich. Eine Schiebetür schafft bei Bedarf eine separate Gästetoilette. Unter der Dusche erinnert das Mosaik aus Flusskieseln an feuchte, schillernde Steine am Meer.

Die Zweisitzwanne wird zum Relax-Erlebnis. Praktisch und wohnlich zugleich: die Fensterbrüstung als Bank.

Planungsbeispiel Wellnessbad
VDS/Stammer

Unsere Serie: Grundrissplanung fürs Eigenheim

Mehr praktische Tipps zur Grundrissplanung finden Sie in unserer Serie: