Vor- und Nachteile eines Mehrgenerationenhauses
Mehrere Generationen unter einem Dach
Das Konzept des Mehrgenerationenwohnens ist simpel – Menschen aus allen Generationen wohnen zusammen in einem Haus. Sie unterstützen sich gegenseitig und verbringen ihre Freizeit miteinander. Inzwischen gibt es diese Wohnform immer häufiger in Deutschland.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
Was ist ein Mehrgenerationenhaus?
Ein Mehrgenerationenhaus ist ein größeres Haus, in dem Singles, Paare und Familien mehrerer Generationen in separaten Wohnungen miteinander leben.
Der Vorteil des Mehrgenerationenwohnens ist, dass sich die häusliche Pflege alter und kranker Menschen wesentlich umfassender sichern lässt. Gleichermaßen trifft das auch auf die Betreuung kleiner Kinder zu. Denn auch diese ist für allein lebende Eltern häufig mit zeitlichen und organisatorischen Herausforderungen verbunden.
Darüber hinaus verbringen die Familien mehr Zeit miteinander. Sie können sich gegenseitig unterstützen, müssen aber auch mit dem erhöhten Konfliktpotenzial zurechtkommen.
Aufwändige Planung eines Mehrgenerationenhauses
Die Umsetzung eines Mehrgenerationenhauses ist allerdings meist schwieriger als gedacht. Folgende Punkte sollten Sie beachten, wenn Sie gerne das Konzept des Mehrgenerationenwohnens umsetzen wollen:
- Bewohner: Wer soll mit einziehen?
- Wohnobjekt: Welche Größe benötigt das Haus/die Wohnanlage? Je größer das Haus ist, desto teurer wird es.
- Lage: Wo will ich hin? Oder habe ich bereits ein Objekt, das "nur noch" umgebaut werden müsste?
- Besitz klären: Will ich kaufen oder mieten?
- Kosten: Welche Kosten kommen auf mich zu (z.B. durch Umbauten, Modernisierung etc.)?
- Regeln: Sind Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten für alle klar geregelt?
Besonders in Bezug auf die Kosten, die auf die Bewohner zukommen, müssen für alle die Verhältnisse klar geregelt sein. Dabei geht es nicht nur um die regelmäßigen Fixkosten, sondern auch um unvorhergesehene Ereignisse, wie eine plötzliche Reparatur oder Instandsetzung. Zusätzlich sollten auch Verhaltensregeln (z.B. bei Konflikten), Reinigungsaufgaben der gemeinsamen Flächen etc. diskutiert werden, um ein friedliches Miteinander zu gewährleisten.
Erfahrungsbericht: Mehrgenerationenhaus mit den Eltern
Um ein Mehrgenerationenhaus zu bauen, braucht man viel Platz und Geld. Familie Kaimer konnte dank Eigenleistungen einiges an Kosten sparen. Lesen Sie hier, welche Erfahrungen die Familien beim Bau des Mehrgenerationenhauses machten »
Mehrgenerationenhäuser bieten steuerliche Vorteile
Der Kauf einer Immobilie zum Zwecke des Mehrfamilienwohnens kann sich auch steuerlich für Sie lohnen. Wenn beispielsweise die Kinder eine Immobilie kaufen und die Eltern in einer abgeschlossenen Wohnung darin zur Miete leben, hat dies steuerliche Vorteile. Ein Teil der Anschaffungs- und Renovierungskosten kann von der Steuer abgesetzt werden. Zwar muss man die eingenommene Miete versteuern – die Aufwendungen der Kinder als Eigentümer kann man allerdings als Werbungskosten absetzen. Übersteigen diese die eingenommene Miete, lassen sich diese Kosten als Verluste bei der Steuer geltend machen.
Grundsätzlich sind diese Kosten abzugsfähig:
- Kreditzinsen
- Renovierungsmaßnahmen
- Betriebskosten
- Abschreibung des Objekts – abhängig vom Alter 2 – 2,5% der Anschaffungskosten ohne Grundstück im Jahr
Vor- und Nachteile eines Mehrgenerationenhauses im Überblick
Vorteile
- Gesteigertes Wohlbefinden, da man in Gesellschaft wohnt und stets jemand in der Nähe ist, wenn man Unterstützung benötigt
- Wohnen Familienmitglieder mit im Haus, kann durch Angehörige die häusliche Pflege und Ansprache fast rund um die Uhr geleistet werden
- Gemeinsame Freizeitaktivitäten und gegenseitige Unterstützung
- Neue Kontaktmöglichkeiten, Isolation des Pflegebedürftigen wird vorgebeugt
- oftmals barrierefrei ausgebaut
Nachteile
- Hohes gegenseitiges Vertrauen und Toleranz erforderlich
- Hohes Konfliktpotenzial durch die räumliche Nähe
- Dezidierte Absprachen notwendig
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