Schiefer: Einsatzmöglichkeiten des Baumaterials

Schiefer für Dach, Fassade und Boden

Foto: Pixabay

Boden, Dach oder Fassade: Schiefer kann vielseitig eingesetzt werden. Hier erfahren Sie mehr zu den Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten des Natursteins.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Schiefer: Eigenschaften
  2. Schiefer: Verlegearten
  3. Schiefer: Einsatzmöglichkeiten und Pflege

Schiefer: Eigenschaften

Schiefer vielseitig
Schiefer sieht schick aus - nicht nur an der Fassade, sondern auch als Arbeitsplatte aus Schiefer.
Magog

Durch den hohen Druck bei der Entstehung ist Schiefer sehr dicht, wenig porös und damit wasser- und frostfest. Nach dem Einbau können allerdings immer wieder bis zu fingernagelgroße Plättchen abplatzen – ein natürlicher Prozess, der die Stabilität der Platte nicht beeinträchtigt. Erst wenn hohe Anteile an Erzen, Kohlenstoff oder Kalk enthalten sind, leidet die Stabilität. Eine DIN-Norm legt fest, wie viele Fremdstoffe enthalten sein dürfen.

Schiefer punktet außerdem durch seine rutschfeste Oberfläche. Außerdem kann er als Wärmespeicher fungieren.

Wer sich für Schiefer als Baustoff entscheidet, muss sich außerdem keine Gedanken mehr über die Haltbarkeit von Dach oder Fassade machen. Denn der Naturstein hält nahezu ewig.

Nicht zuletzt schätzen Bauherren und Architekten vor allem das edle Aussehen, die Natürlichkeit und die Vielseitigkeit von Schiefer. Die zurückhaltende Farbgebung, zumeist zwischen Blau und Grau changierend, passt hervorragend zu vielen anderen Materialien wie Holz, Glas, Metall oder Beton.

Schiefer: Verlegearten

Schieferplatten werden auf dem Dach und der Fassade meist nur mit einer Dicke von 5 mm verlegt. Damit kein Regen eindringen kann, müssen sich die Schindeln überlappen. Daraus sind zahlreiche Deckungsarten entstanden, die erfahrene Schieferdecker heute noch beherrschen. Allerdings kostet das Zeit und damit Geld. Deshalb wurden in den letzten Jahren immer effektivere Techniken und Formate entwickelt.

Diese reichen von schnell verlegbaren Dachsteinen über große Schieferplatten, die ohne Überdeckung und sichtbare Befestigung vor die Fassade gehängt werden, bis hin zu fertigen Paneel- und Fassadensystemen mit integrierter Dämmung.

Fotos: Rathscheck

Links: Die verbreitete Schuppendeckung bewirkt ein sehr homogenes Erscheinungsbild. Die hier zu sehende, sogenannte Fischschuppe wird vor allen für Fassadenbekleidungen eingesetzt.

Mitte: Die unterlegte Deckung erzeugt mit markanten Schattenfugen und als Edelstahlklammern für eine individuelle Schieferfassade.

Rechts: Die Spitzwinkeldeckung kommt an Fassaden und Dächern zum Einsatz. Die Schablonen müssen sehr exakt bearbeitet werden, damit die Optik stimmt und Regensicherheit gewährleistet ist.

Schiefer: Einsatzmöglichkeiten und Pflege

Schiefer als Bodenbelag
Auf dem Boden überzeugt Schiefer durch hohe Rutschfestigkeit. Er verträgt sich außerdem gut mit Fußbodenheizungen.
Jonastone

Schiefer ist ein wahrer Baustoff-Klassiker, der auf eine jahrtausendealte Tradition zurückblickt. Schon in der Eiszeit war Schiefer ein beliebter Bodenbelag. Das belegen Funde aus dem Neuwieder Becken bei Koblenz.

Heute wird Schiefer sehr vielseitig eingesetzt. Der Naturstein macht sich längst nicht mehr nur an Dächern und Fassaden gut, wo er durch seine Langlebigkeit punktete. Durch die rutsch- und frostfeste Oberfläche eignet sich das Material für Gartenwege ebenso wie für die stylische Innenraumgestaltung – vom polierten Stein als Küchenarbeitsfläche bis zur rauen Platte auf dem Bad- oder Wohnzimmerboden. Als hervorragender Wärmespeicher kann Schiefer auch gut mit einer Fußbodenheizung kombiniert werden.

Mehr zum Bodenaufbau bei einer Fußbodenheizung

Sie möchten eine Fußbodenheizung verlegen? In unserem Artikel Bodenaufbau im Detail » erklären wir Schritt für Schritt, wie der Fußboden aufgebaut sein sollte: von der Rohdecke über Dämmung, Estrich, Fußbodenheizung und Bodenbelag.

Schiefer: Die richtige Pflege

Schiefer hat viele Vorteile. Einer davon ist, dass Schiefer sehr pflegeleicht ist. Wie bei jedem anderen Naturstein ist es sinnvoll, die Steine zu imprägnieren, vor allem, wenn Sie als Bodenbelag eingesetzt werden. Das schützt vor Flecken.

Wer Schiefer reinigen möchte, sollte auf lösemittelfreie Mittel mit einem pH-Wert von unter 10,5 zurückgreifen. Zum Wischen genügt in der Regel ein milder Seifenreiniger.