Ein Weidentipi bauen: In 3 Schritten zum Spielparadies

Begrüntes Weidentipi mit Kind und Eltern im Tipi

Beste Pflanzzeit im März

Foto: J. Fink Verlag/K. Dunker

Eine absolute Attraktion für Kinder sind Weidentipis, die zum Rückzugsort und Abenteuerspielplatz werden. Das natürliche Spielhaus können Sie völlig kostenfrei im eigenen Garten bauen. Das Tipi können Sie innerhalb eines Nachmittags bauen. Wir zeigen, wie Sie ganz einfach selbst ein Weidentipi bauen können und worauf Sie achten sollten, damit es gut anwächst und schön dicht wird.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Wann sollte ich das Weidentipi pflanzen?
  2. Woher bekomme ich Weidenruten?
  3. Ein Weidentipi bauen: So wird’s gemacht
  4. So wird Ihr Weidentipi noch schöner

Wann sollte ich das Weidentipi pflanzen?

In den Wintermonaten schlägt die Stunde der Weide! Die beste Zeit, um ein Weidentipi zu bauen, sind die Monate Februar bis März. Denn Weidenruten werden in den Wintermonaten geerntet, bevor der Austrieb beginnt, und sollten frisch verarbeitet werden.

Woher bekomme ich Weidenruten?

Es ist nicht erlaubt, wild wachsende Weidenbäume zu beschneiden. Das hat unter anderem einen wichtigen Grund: Blühende Weiden gehören im Frühjahr zu den wichtigsten Pollenspendern für Wildbienen.

Aber: In vielen Gemeinden fallen im Frühjahr Schnittarbeiten an Kopfweiden an. Fragen Sie doch einfach mal bei Ihrer Gemeinde an, ob Sie einen Teil des angefallenen Schnittguts mitnehmen dürfen.

Ein Weidentipi bauen: So wird’s gemacht

Weidentipi bauen Weidenruten stecken
Wählen Sie den Durchmesser des Weidentipis nicht zu klein, damit die Kinder darin genug Platz zum Spielen haben. Bedenken Sie aber auch, dass die Länge der Weidenruten ausreichen muss, um oben ein geschlossenes Dach bilden zu können.
J. Fink Verlag/K. Dunker

1 Vorbereitende Arbeiten
Stellen Sie die Weidenruten bis zur Verarbeitung in einen Eimer Wasser (rechts im Bild).

Markieren Sie zunächst den Grundriss Ihres Weidentipis auf dem Boden. Hier wurde ein Kreis angelegt. Das geht ganz einfach, indem Sie beispielsweise eine Schnur an einem Stecken im Boden befestigen und diese dann einmal rundum wie einen Zirkel drehen.

Die Kreislinie können Sie mit Sand markieren oder wie hier direkt mit dem Spaten einen Graben ziehen, der nach dem Einsetzen der Ruten zugeschüttet und gewässert wird.

Frau steckt Weidenruten kreisförmig in die Erde
Der Abstand zwischen den einzelnen Weidenruten sollte etwa 20 Zentimeter betragen.
J. Fink Verlag/K. Dunker

2 Weidenruten stecken
Entlang der gezogenen Linie stecken Sie jetzt die Weidenruten etwa 20 cm tief in den Boden. Wenn der Boden feucht genug ist, brauchen Sie dafür vielleicht sogar gar keine weiteren Hilfsmittel, sondern können die Ruten direkt im Boden versenken.

Alternativ können Sie auch mit einer Eisenstange Löcher vorbohren, in die die einzelnen Ruten gesteckt werden.

Weidentipi flechten
Überkreuz geflochtene Weidenzweige: Mit den Jahren wachsen sie an den Schnittstellen sogar oft zusammen und bilden so einen stabilen natürlichen Zaun.
Botanikfoto

3 Flechten
Jetzt geht es ans Flechten. Ganz wichtig: Flechten Sie die Weidenruten überkreuz, dadurch erhält das Weidentipi seine Stabilität. Oben binden Sie die Enden mit einem Kokosstrick zusammen.

In den nächsten Wochen sollten Sie die Weidenruten immer gut wässern und den Boden feucht halten, damit die Weiden gut anwachsen.

Warum ist es so wichtig, überkreuz zu flechten?

Weidenzaun aus Weidenruten
Die Ruten wurden einfach senkrecht nebeneinander in den Boden gesteckt. Mit der Zeit schlagen sie Wurzeln.
Karl Leins

Ein häufiger Fehler beim Bauen von Weidentipis ist, dass die Ruten einfach nur senkrecht in den Boden gesteckt und oben verbunden werden. Das Problem: Das Tipi treibt im oberen Bereich gut aus, während unten locker hindurchgesehen werden kann.

Wenn Sie ein Weidentipi bauen, sollten Sie deshalb darauf achten, die Zweige überkreuz zu verflechten. So wird das Tipi besonders stabil und rundherum dicht. Mit der Zeit entsteht so ein geschützter Rückzugsort für die Kinder, in dem sich ungestört spielen lässt.

So sieht das fertig geflochtene Weidentipi aus

Weidentipi Grundgerüst aus Weidenruten
So sieht das fertige Grundgerüst des Weidentipis aus. Jetzt muss es nur noch wachsen!
J. Fink Verlag/K. Dunker

Muss ich ein Weidentipi schneiden?

Weidentipis können mit den Jahren ziemlich groß werden. Einmal pro Jahr sollten sie deshalb zurückgeschnitten werden, da sie ansonsten zu stark wuchern. Der beste Zeitpunkt zum Rückschnitt ist der späte Herbst (November) oder das Frühjahr (Februar/März).

So wird Ihr Weidentipi noch schöner

Begrüntes Weidentipi mit Kind und Eltern im Tipi
So sieht das Weidentipi im ersten Jahr aus. Wenn Sie es groß genug anlegen, passen hier sogar ein kleiner Kindertisch und Stühle herein. Hier lässt es sich herrlich spielen und entspannen.
J. Fink Verlag/K. Dunker

Nach einigen Wochen wird Ihr Weidentipi austreiben, es wächst und wird immer dichter. Auch die Stabilität wird von Jahr zu Jahr besser, da die Wurzeln dem Bauwerk Halt geben. Weidentipis tragen von Frühjahr bis Herbst Blätter und bieten auch Tieren Lebensraum.

Ihr Tipi wird zum wahren Kinderparadies, wenn Sie es rundherum mit Blumen bepflanzen. Sie können auch wie im Bild Johannisbeerbüsche daneben pflanzen, dann haben Sie zugleich noch einen tollen Naschgarten für die Kinder. Mehr dazu in unserem Artikel: Naschgarten anlegen: Beerensträucher pflanzen »

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