5 Tipps gegen Hitze unterm Dach
Hitze im Dachgeschoss − was tun?
Wohnräume unter dem Dach können sich im Sommer stark aufheizen. Bei längeren Hitzewellen kühlen sich die Innentemperaturen nicht einmal während der Nacht merklich ab – unterm Dach kann es dann schnell unerträglich werden. Hinzu kommt: Durch den Klimawandel nimmt die Zahl der Tage mit Temperaturen über 30 Grad Celsius stetig zu.
Hitzeschutz-Expertin Dagmar Pohland gibt Tipps, wie sich ein Hitzeproblem unterm Dach auch ohne Klimaanlage lösen lässt.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
1. Sorgen Sie für einen effektiven Wärmeschutz am Fenster
Der beste Hitzeschutz ist, die Wärme gar nicht erst ins Haus zu lassen. Das gelingt am besten mit einem außenliegenden Sonnenschutz wie Rollläden und Außenjalousien. Denn ist die Wärme erst einmal ins Haus gelangt, wird es umso schwieriger, die Räume wieder abzukühlen und ein erträgliches Raumklima zu schaffen. Ein Sonnenschutz fürs Fenster sollte während des Tages das Fenster möglichst komplett bedecken.
Auch ein innenliegender Sonnenschutz wie Jalousien, Rollos oder Plissees sorgt für angenehmere Temperaturen. Achten Sie auf den richtigen Transparenzgrad beim Wärmeschutz fürs Fenster: Nur komplett lichtundurchlässige Stoffe bieten eine effektive Verdunkelung. Noch besser sind wärmeabweisende Rollos und Plissees, die mit reflektierenden Beschichtungen wie Aluminium oder Perlmutt auf der Rückseite ausgestattet sind.
Selbermach-Tipp
Hier finden Sie eine DIY-Anleitung für dekorativen Sonnenschutz unterm Dach, den Sie leicht selber bauen können.
Warum heizen sich Dachräume so schnell auf?
Ob und wie stark sich Innenräume aufheizen, hängt von vielen Faktoren ab. So sorgen großflächige Verglasungen schnell für einen rapiden Temperaturanstieg. Aber auch die Höhe und Ausrichtung eines Raumes spielen eine Rolle. Je höher der Raum liegt, desto höher sind auch in der Regel die Temperaturen.
Hinzu kommt der sogenannte Kamineffekt: Innerhalb eines Gebäudes steigt Wärme automatisch nach oben, was Dachräume zusätzlich aufwärmt. Wenn das Dachzimmer dann auch noch nach Süden ausgerichtet ist, verschärft sich die Situation.
Tipp
Hohe Raumtemperaturen sind nicht nur unangenehm, sondern können vor allem für die Generation 65+ zum Gesundheitsrisiko werden. Das Umweltbundesamt informiert mit der Aktion „Schattenspender“ zum richten Hitzeschutz und gibt im Hitzeknigge viele hilfreiche Tipps zum richtigen Verhalten bei Hitze.
2. Optimal lüften
Ein kurzer kräftiger Durchzug mit vielen geöffneten Fenstern und Türen in den kühleren Stunden am frühen Morgen oder späten Abend liefert die besten Ergebnisse.
Während des Tages sollten die Dachfenster bei noch hohen Außentemperaturen möglichst geschlossen bleiben. Auch wenn das Fensteröffnen während des Tages für einen kurzen Luftzug sorgt, täuscht der Eindruck: Denn die Raumtemperatur steigt damit noch weiter an, da die Hitze nach innen strömt.
Mehr Tipps zum richtigen Lüften bei Hitze »
3. Ventilatoren sorgen für Abkühlung
Bei Temperaturen jenseits der 30 Grad sorgen Ventilatoren zwar kaum für eine effiziente Raumkühlung, bieten durch den Luftzug aber eine angenehm erfrischende Brise. Achten Sie darauf, das Gebläse nicht direkt auf den Körper auszurichten (vor allem wenn der Körper dem Luftzug länger ausgesetzt ist), um Erkältungen zu vermeiden.
Liegt neben dem Dachzimmer ein kühlerer Wohnbereich, wie zum Beispiel ein gefliester Flur, stellen Sie das Gerät am besten mit der Rückseite in die Türöffnung. Der Ventilator zieht dann die kühlere Luft an und gibt sie in den wärmeren Raum ab.
4. Schalten Sie überflüssige elektrische Geräte ab
Wussten Sie schon, dass Teppiche oder Stoffsofas wahre Wärmespeicher sind, insbesondere, wenn sie auch noch dunkle Farben haben? Eine helle und schlank gehaltene Inneneinrichtung mit Inventar aus Holz, Stein und Glas lässt die Räume hingegen kühler wirken.
Vermeiden Sie außerdem versteckte Wärmequellen wie elektrische Geräte. An sehr heißen Tagen sollten sie deshalb möglichst abgeschaltet werden.
5. Sorgen Sie für eine gute Dachdämmung
Besonders in alten Gebäuden ist die Dämmung des Dachs häufig mangelhaft. Hausbesitzer sollten daher eine Dachsanierung überdenken. Bevor Sie die Dachdämmung angehen, sollten Sie sich über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Dämmsysteme sowie die möglichen Dämmstoffe informieren.
Wichtig: Berücksichtigen Sie die vorgeschriebenen Werte des Gebäudeenergiegesetzes (GEG; früher EnEV). Außerdem muss bei der Dachdämmung sichergestellt werden, dass sich keine Feuchtigkeit in den Dämmstoffen bildet. Es ist daher empfehlenswert, bei einer geplanten Sanierung einen professionellen Dachdecker-Fachbetrieb zu Rate zu ziehen.
Anleitung: Dachdämmung selber machen
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Alle Fotos: livoneo.de