Energetisch sanieren: Welche Maßnahmen lohnen sich am meisten?

Top 10 im Vergleich
Schwachstellen in der Wärmedämmung beseitigen, Energie einsparen, mehr Wohnkomfort − es gibt viele gute Gründe für energetische Sanierungen. Aber welche Sanierungsmaßnahmen lohnen sich am meisten − und welche weniger?
Ob Fassadendämmung, PV-Anlage oder neue Heizung − unsere Übersicht zeigt das Einsparpotenzial der 10 wichtigsten Sanierungsmaßnahmen auf einem Blick. Im Check: Energieersparnis, Komfortverbesserung und Kosten.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
Wichtig: Diese Angaben bieten nur ein grobe Richtschnur. Je nach Hausgröße, inkludierten Leistungen und gewähltem System gibt es individuelle Preisspannen.
1. Dachdämmung
Energieersparnis: ca. 30 %
Komfortverbesserung:
- geringere Überhitzung im Sommer, geringere Auskühlung im Winter
- Bei zusätzlichem Dachausbau eines bislang unbewohnbaren Dachgeschosses: mehr Wohnraum
Kosten: ab ca. 6.000 Euro
Lohnt es sich? Wer eine Dachgeschosswohnung bewohnt, die im Sommer schnell überhitzt, weiß die Vorteile einer Dachdämmung zu schätzen. Eine nachträgliche Zwischensparrendämmung ist (besonders fürs Selbermacher) recht kostengünstig machbar, bei zugleich hoher Energieersparnis.

Tipp: Geld sparen durch Selbermachen
Mit ein wenig Geschick ist die Dachdämmung auch vom Laien machbar. So lassen sich Handwerkerkosten sparen. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihr Dach selber dämmen können »
Bei einer Dachsanierung summieren sich die Kosten schnell auf ca. 60.000 Euro, bei einem Dachausbau innen auf ca. 30.000 Euro. Dafür erhöht ein Dachausbau in Verbindung mit einer Dämmung den Wohnkomfort und die Wohnfläche enorm.
2. Neue Heizungsanlage
Energieersparnis: ca. 30 %
Komfortverbesserung: Bessere bedarfsgerechte Steuerung, idealerweise in Verbindung mit Smarthome-Anwendungen
Kosten: ca. 18.000 Euro
Lohnt es sich? Insbesondere wer noch eine alte Heizungsanlage mit Erdöl betreibt, kann beim Heizungsaustausch von großzügigen Fördergeldern profitieren, die im Idealfall bis zu 70 Prozent der Investitionskosten abdecken.

Überblick über die aktuellen Fördergelder
Wer Fördergelder clever nutzt, kann viel Geld sparen. Bei der Wüstenrot Bausparkasse finden Sie einen Überblicksartikel zu Fördergeldern für energetische Sanierungen », der die aktuellen Sparmöglichkeiten zusammenfasst.
3. Photovoltaikanlage
Energieersparnis:
- mit Speicher bis zu 100 % Deckung des eigenen Stromverbrauchs
- Vergütung der ins Netz eingespeisten Überschüsse (noch offen: Einspeisevergütung 2025 steht auf der Kippe)
Komfortverbesserung: Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromversorger, Stromverbrauch ohne "schlechtes Gewissen"
Kosten: ca. 8.000 Euro + mit Speicher ca. 5.000 Euro (bei einer 5-kW-Anlage)
Lohnt es sich? Mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage lässt sich Solarstrom günstig für den Eigenbedarf nutzen. Sie rentiert sich nach ca. 10 Jahren. Die Kosten für Photovoltaikanlagen und Speicher sind in den letzten Jahren deutlich gefallen, sodass sie sich mittlerweile (eine günstige Ausrichtung vorausgesetzt) für die meisten Hausbesitzer lohnt. Hinzu kommt die staatliche Förderung, so fällt beispielsweise beim Kauf einer PV-Anlage keine Mehrwertsteuer an.
⇒ Eine Orientierungshilfe bietet auch unser Ratgeber: Lohnt sich eine Photovoltaikanlage für mein Haus?

Photovoltaik-Förderung auf einem Blick
Wer jetzt eine PV-Anlage kauft, profitiert von attraktiven staatlichen Förderprogrammen. Die Wüstenrot Bausparkasse gibt in diesen Beiträgen einen guten Überblick zur aktuellen Photovoltaik-Förderung »
4. Solarthermie
Energieersparnis: Rund 60 % des jährlichen Warmwasserbedarfs können Hausbesitzer mit einer Solarthermieanlage günstig und emissionsfrei abdecken.
Komfortverbesserung: Freude über solar erwärmtes Wasser
Kosten: ca. 8.000 Euro
Lohnt es sich? Solarthermieanlagen rentieren sich im Schnitt nach etwa 15 Jahren. Wenn Sie Fördergelder nutzen, rechnen sie sich noch schneller. Eine Orientierungshilfe bietet unser Ratgeber: Lohnt sich Solarthermie für mein Haus?

5. Fassadendämmung
Energieersparnis: ca. 20 %
Komfortverbesserung:
- mehr Behaglichkeit in den Räumen durch höhere Oberflächentemperaturen auf den Innenseiten der Außenwände
- Trockenlegung der Wände durch Taupunktverschiebung
Kosten: ca. 35.000 Euro (für das Komplettpaket inkl. Dämmung, Gerüst, Verputzen und Streichen oder Verklinkern)
Lohnt es sich? Die Fassadendämmung gehört zu den wichtigsten aber zugleich kostenintensivsten Dämmmaßnahmen. Wenn die Fassade aber ohnehin erneuert oder renoviert werden muss, ist es sinnvoll, zugleich in einem Arbeitsgang die Außenwanddämmung zu verbessern. Als nachträgliche Wärmedämmung bieten sich beispielsweise Wärmedämmverbundsysteme an.
6. Lüftungsanlage
Energieersparnis: ca. 10 %
Komfortverbesserung:
- bessere Raumluftqualität (Feuchte, CO₂), Pollen- und Feinstaubfilter
- Verhinderung von Schimmelbildung
- Kein Lüften von Hand mehr notwendig
Kosten: ca. 7.000 Euro
Lohnt es sich? Der Einbau einer kontrollierten Be- und Entlüftung lohnt sich energetisch vor allem bei Neubauten, insbesondere Passivhäusern. Die Vor- und Nachteile einer Lüftungsanlage gegenüber dem Lüften von Hand vergleichen wir in diesem Beitrag: Im Vergleich: Lüftungsanlage oder Fensterlüftung?

7. Neue Fenster
Energieersparnis: ca. 5 %
- höhere passive Solargewinne durch größere Fenster
- geringerer Stromverbrauch durch höhere Tageslichtausbeute
Komfortverbesserung:
- Lichtgewinn und dadurch unmittelbare Verbesserung der Lebensqualität
- bessere Bezüge zwischen Innen- und Außenbereich
- mehr Behaglichkeit in den Räumen durch höhere Oberflächentemperaturen sowie höhere Strahlungs- und geringere Konvektionsanteile
Kosten: ca. 500 Euro/Fenster
Lohnt es sich? Neue und größere Fenster sind ein enormer Gewinn für den Wohnkomfort. Mit unserer Checkliste können Sie feststellen, auf welchem energetischen Stand Ihre Fenster sind und ob sich ein Austausch lohnt: Checkliste Fenstertausch »
8. Dämmung der Kellerdecke
Energieersparnis: bis ca. 5 %
Komfortverbesserung: Warme Füße, weniger kalte Zugluft steigt nach oben
Kosten: ca. 6.000 Euro
Lohnt es sich? Die nachträgliche Dämmung der Kellerdecke ist eine der schnellsten und preisgünstigsten Energiespar-Maßnahmen, die von Heimwerkern sogar leicht selbst bewerkstelligt werden kann: Anleitung: Kellerdecke dämmen »
9. Dämmung von Rohrleitungen und Pumpen

Energeersparnis: bis zu 5 % weniger Wärmeverluste
Komfortverbesserung: Warmwasser fließt wohltemperiert aus dem Wasserhahn
Kosten: gering
Lohnt es sich? Das energetische Einsparpotenzial ist bei dieser Sanierungsmaßnahme zwar nicht allzu groß, allerdings ist auch es kein großer Aufwand, die bestehenden Rohre mit einer Wärmedämmung zu ummanteln. Günstig ist diese Dämmmaßnahme obendrein.
10. Neue Fußböden
Energieersparnis: bis zu ca. 5 %
Komfortverbesserung:
- verbesserte Trittschalldämmung
- warme Füße
- schönere Wohnräume
Kosten: abhängig vom gewählten Bodenbelag
Lohnt es sich? Wenn Sie ohnehin einen neuen Bodenbelag wünschen, sollten Sie den Austausch mit einer verbesserten Trittschall- und Wärmedämmung verbinden. Aufbau eines wärme- und trittschallgedämmten Fußbodens »
Weitere Informationen
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie bietet einen Sanierungsrechner an. Er zeigt Ihnen, wie viel Energie Sie mit welcher Modernisierungsmaßnahme in Ihrem Haus einsparen können. Darüber hinaus erhalten Sie erste Anhaltspunkte zu den nötigen Investitionen und zu passenden staatlichen Förderprogrammen.

Kostenloses E-Book "Energetisch sanieren mit Plan"
Die Wüstenrot Bausparkasse stellt auf ihrer Website einen kostenlosen Ratgeber zum energetischen Sanieren » zum Download bereit. Das 40-seitige E-Book gibt einen aktuellen Überblick über die gesetzlichen Regelungen, Sanierungspflichten und Fördergelder.
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