Cyanotypie: Anleitung zum Selbermachen der Fotokunst

Das fertige Werk

Schritt für Schritt erklärt

Foto: GRASSI Museum für Angewandte Kunst

Cyanotypie, auch bekannt als Sonnendruck, ist ein einfaches fotografisches Verfahren, das mit dem Licht der Sonne bzw. UV-Licht arbeitet. Das alte fotografische Druckverfahren erzeugt Bilder in bläulichen Farbtönen und wird daher auch Blaupause genannt.

Diese Cyanotypie Anleitung zeigt, wie (einfach) das kreative Verfahren funktioniert und wie Sie es selbst ausprobieren können. Die Möglichkeiten zum Herumexperimentieren sind unglaublich vielfältig, also viel Spaß beim Ausprobieren!

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Cyanotypie selber machen: Das brauchen Sie
  2. Video: Cyanotypie selber machen
  3. Cyanotypie Anleitung: So geht's

Cyanotypie selber machen: Das brauchen Sie

  • Cyanotypie-Chemikalien
    • Teil A: Kaliumhexacyanidoferrat(III) (Rotkali)
    • Teil B: Ammoniumeisen(III)-citrat (zitronensaures Eisen).
      Tipp: Es gibt Cyanotopie-Sets mit den Chemikalien in Kreativ-Shops zu kaufen
  • Papier (am besten reißfestes Aquarellpapier)
  • UV-Licht (Sonne oder UV-Lampe)
  • Handschuhe
  • Pinsel
  • Glasplatte oder eine transparente Folie
  • Blätter, Blumen oder Ausdrucke von Fotos
  • eine Box für UV-Belichtung (optional, für DIY-UV-Lampe)

Video: Cyanotypie selber machen

In dieser Video-Anleitung wird die Cyanotypie-Technik anschaulich erklärt. Sie erfahren, wie Sie vorgehen sollten und welche kreativen Möglichkeiten es zur Bildgestaltung gibt.

Cyanotypie Anleitung: So geht's

Vorbereitungen

1 Arbeitsplatz schützen
Der Tisch sollte abgedeckt und eine Unterlage daruntergelegt werden. Es wird empfohlen, Handschuhe zu tragen, da die Lösung hartnäckige Flecken hinterlassen kann.

2 Cyanotypie-Lösung anmischen
Die Lösung hat eine gelbliche Farbe, wenn sie richtig gemischt ist. Sie kann in einem Schraubglas aufbewahrt werden.

Auftragen der Cyanotypie-Lösung

Die Lösung wird aufgetragen
GRASSI Museum für Angewandte Kunst

3 Lösung auftragen
Mit einem Pinsel wird die Lösung gleichmäßig auf das Papier gestrichen. Wenn Sie beim Auftragen mit der Struktur experimentieren, lassen sich interessante Effekte erzielen.

4 Trocknen lassen
Das Papier sollte an einem dunklen Ort trocknen, um Belichtung zu vermeiden. Der Trocknungsprozess dauert ein bis zwei Stunden.

Bildaufbau

Die Motive werden aufgelegt
GRASSI Museum für Angewandte Kunst

5 Motiv auswählen
Sie haben verschiedene Möglichkeiten. Das Prinzip ist einfach: Die Bereiche, die verdeckt werden, werden nicht belichtet.
Hier können Sie kreativ werden: Decken Sie beispielsweise Teile des Blatts mit getrockneten Blättern oder Blumen ab, auch mit Federn oder Netzen können Sie experimentieren. Eine weitere Möglichkeit sind Fotomotive, auf eine transparente Folie ausgedruckt.

» Tipp: Hier zeigen wir, wie Sie selber Blumen trocknen und Trockenblumen herstellen können »

6 Motiv platzieren
Das Motiv wird auf das vorbereitete Papier gelegt. Eine Glasscheibe hilft dabei, das Motiv an Ort und Stelle zu fixieren, sodass es nicht verrutscht.

Bildergalerie: Beispiele für Cyanotypie

von: Lisa Fotios

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Belichtung

7 Belichtung unter UV-Licht
Am einfachsten ist es, zum Belichten das Sonnenlicht zu nutzen. Legen Sie das vorbereitete Papier mit dem Motiv an einem freundlichen Sommertag in einen sonnigen Bereich. Der Untergrund sollte flach sein, damit das Papier nicht verrutscht. Die Belichtungszeit kann je nach Sonneneinstrahlung zwischen 5–15 Minuten liegen.

Alternativ kann eine UV-Lampe verwendet werden. Hierfür kann eine Box genutzt werden, die das Licht bündelt und das Papier gezielt beleuchtet.
Eine solche Box kann auch selbst gebaut werden, etwa indem eine alte Paketbox mit einer reflektierenden Folie ausgekleidet wird und oben ein Ausschnitt für eine UV-Lampe gemacht wird, sodass das Licht das Papier direkt erreicht.

Auswaschen und Trocknen

8 Ausspülen
Nach der Belichtung wird das Papier im Wasser ausgewaschen, um überschüssige Chemikalien zu entfernen. Das Papier wird in einem flachen Behälter oder unter fließendem Wasser gespült – so lange bis keine grünen Rückstände mehr sichtbar und nur das reine Blau und Weiß zu sehen sind.

9 Trocknen
Das fertige Bild wird zum Trocknen aufgehängt.

Das Cyanotypie-Kunstwerk ist nun fertig. Mit verschiedenen Motiven, Formen und Techniken kann weiter experimentiert werden, um immer wieder neue Effekte zu erzielen – die Möglichkeiten sind vielfältig.

Quelle Video: GRASSI Museum für Angewandte Kunst