Die wichtigsten Bauphasen beim Hausbau

Stilisierte AR Hausplanung

Die Phasen des Bauablaufs

Foto: Adobe Stock

Die Bauphasen eines Hausbaus lassen sich grob in vier Schritte unterteilen: Planung, Genehmigung, Rohbau und Innenausbau. Damit der Bauablauf reibungslos funktioniert, müssen alle Bauphasen gut ineinander greifen. Um Zeit und Kosten zu sparen, sollte die Gesamtplanung des Bauablaufs daher stehen, bevor die Handwerker anrücken.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Planungsphase
  2. Genehmigungsphase
  3. Der Rohbau
  4. Innenausbau
  5. Hausbau: Alle Gewerke in zeitlicher Reihenfolge
  6. Zeitplanung der Bauphasen

1. Planungsphase

Bauplanung mit dem Architekten
Der Architekt fertigt eine Genehmigungsplanung für das Bauamt an.
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Das Grundstück ist gekauft und der neue Eigentümer steht im Grundbuch. Jetzt kann der Bau beginnen − oder? Nicht ganz so schnell. Zum Bauablauf gehören neben einem realistischen Zeitplan auch die exakte Reihenfolge der Gewerke, Zeitpuffer und die Bauabnahme nach einzelnen Bauabschnitten bzw. Gewerken sowie nach Fertigstellung des Gesamtbaus.

In der Regel engagiert der Bauherr einen Architekten oder einen Bauträger und legt die Rahmenbedingungen für das Gesamtprojekt fest. Je genauer die Vorstellungen des Bauherrn sind, desto schneller können Architekt oder Hausbaufirma konkrete Entwurfspläne liefern.

Steht der Entwurf, fertigt der Architekt oder eine Hausbaufirma eine Genehmigungsplanung an, auch Baugenehmigung genannt. Diese enthält noch weitere Unterlagen und wird beim zuständigen Bauamt eingereicht.

Die Genehmigungsplanung enthält u.a. folgende Unterlagen:

  • Lagepläne mit Grundrissen, Ansichten und Schnitten
  • Bauantragsformular und Baubeschreibung
  • Lageplan zum Bauantrag
  • statistischer Erhebungsbogen
  • verschiedene Flächenberechnungen
  • Standsicherheitsnachweis (Statik)
  • Wärmeschutznachweis/Berechnung zur Energieeinspar-Verordnung (EnEV)
  • Bauvorlageberechtigung des Verfassers
  • Versicherungsbescheinigung
  • Standortstellungnahme der TÖB (Träger öffentlicher Belange, wie Strom, Gas, Wasser/Abwasser, Telekom)
  • Stellplatznachweis

2. Genehmigungsphase

Bauleiter auf Baustelle
Der Bauleiter überprüft auf der Baustelle, ob Planung und Ausführung übereinstimmen.
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Die Genehmigung durch die Baubehörde kann im Bauablauf bis zu sechs Monate vereinnahmen. In einigen Bundesländern ist ein vereinfachtes Verfahren möglich, das die Genehmigungszeit stark verkürzt. Dieses gilt beispielsweise in ausgewiesenen Bebauungsplangebieten.

In jedem Fall kann der Planer die Genehmigungsphase nutzen, um die Ausführungsplanung und das Leistungsverzeichnis für die Gewerke vorzubereiten. Beides wird benötigt, um die verschiedenen Arbeiten entsprechend auszuschreiben. Die Anfertigung dauert etwa vier Wochen.

Wird die Genehmigungsplanung von der Baubehörde ohne Änderungsauflagen freigegeben, kann der Rohbau beginnen.

So klappt es schneller mit der Baugenehmigung

Unsere 7 Tipps helfen bei der Beantragung der Baugenehmigung – der letzten großen Hürde vor Baubeginn: 7 Tipps zur erfolgreichen Baugenehmigung »

3. Der Rohbau

Fensterfertigung
Fenster und Rahmen werden im Werk gefertigt und fix und fertig auf der Baustelle angeliefert.
WeberHaus

Wird das Haus voll unterkellert oder gibt es nur eine Bodenplatte? Rund drei Wochen dauert dieser Teilschritt, nachdem die Ausschachtung erfolgt ist.

Dann kommen die Maurerarbeiten an die Reihe. Hierfür sollten Bauherren noch einmal rund drei Wochen kalkulieren.

Das Dach ist innerhalb von zwei bis fünf Tagen gedeckt. Fenster und Rahmen werden fertig angeliefert und innerhalb von ein bis drei Tagen eingebaut. Wenn das Wetter mitspielt, ist das Haus innerhalb von zwei bis vier Tagen außen verputzt. Damit ist der Rohbau abgeschlossen.

Insgesamt können für diese Bauphase rund 3 Monate eingeplant werden.

Rohbau in Bildern

Unsere Baureportage: Wie wird ein Haus gebaut? zeigt Schritt für Schritt anhand vieler Bilder, wie der Rohbau eines Massivholzhauses innerhalb weniger Tage entsteht.

Der Abschluss der Rohbauphase wird mit dem Richtfest gefeiert. Eine wunderbare Gelegenheit, um alle Baubeteiligten, Freunde und Nachbarn einzuladen. In unserem Artikel Richtfest feiern erklären wir alles über die Bräuche beim Richtfest und wie Sie es zünftig feiern können.

Innenausbau

Innenausbau Estrichleger
Wichtiger Akteur beim Innenausbau: der Estrichleger.
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Der Innenausbau beginnt mit der Installation von Elektroanschlüssen, Heizungs- und Sanitäranlagen. Danach werden die Innenräume verputzt und der Estrich gegossen. Die reine Arbeitszeit nimmt dabei etwa zwei Wochen in Anspruch.

Erst nach dem Trocknen können im Anschluss Treppen und Türen eingebaut, Bodenbeläge verlegt und Maler- oder Tapezierarbeiten durchgeführt werden.

Auch der Innenausbau dauert etwa drei Monate.

Bodenaufbau: Schritt für Schritt erklärt

Eine wichtige Bauphase beim Innenausbau ist der Bodenaufbau, der in mehreren Schritten erfolgt: Von der Rohdecke über Dämmung, Estrich, eventuell Fußbodenheizung bis zum eigentlichen Bodenbelag. In unserem Artikel zeigen wir die einzelnen Schritte anhand von Bildern: Bodenaufbau Schritt für Schritt erklärt »

Hausbau: Alle Gewerke in zeitlicher Reihenfolge

  1. Erdarbeiten
  2. Fundament und Keller
  3. Rohbau mit Außenwänden
  4. Innenwände
  5. Dachstuhl mit Richtfest
  6. Elektro- und Sanitärinstallation, roh
  7. Fenster
  8. Estrich
  9. Bodenaufbau
  10. Trockenbau und Innenputz
  11. Elektro- und Sanitäreinrichtung
  12. Sanitäreinrichtung
  13. Bodenlegerarbeiten
  14. Malerarbeiten
  15. Innentüren
  16. Treppe
  17. Außenputz
  18. Außenanlagen, Pflasterarbeiten

Diese Kosten entstehen beim Hausbau

In diesem Überblicksartikel gibt die Wüstenrot Bausparkasse eine Aufstellung, mit welchen Kosten Sie beim Hausbau rechnen müssen »

Baubegleitung: Baufortschritte überprüfen

Laminatleger
Mit dem Fußbodenbelag zieht Wohnlichkeit ins neue Haus ein.
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Während des Hausbaus sollten Bauherren die Baustelle regelmäßig besuchen. Bei Hausbaufirmen steht nach einem abgeschlossenen Bauabschnitt in der Regel die nächste Zahlung an. Bevor Sie diese überweisen, sollten Sie erst prüfen, ob der Bauabschnitt auch ordnungsgemäß erledigt ist. Baumängel lassen sich oft nur noch schwer nachweisen und nur teuer korrigieren, wenn der Bau erstmal fertiggestellt ist.

Ist die offizielle Bauabnahme unterzeichnet, gehen alle Gefahren und Risiken von der Baufirma auf den Bauherrn über und die gesetzliche Gewährleistungsfrist beginnt.

Wenn der Innenausbau beendet und die Bauabnahme erfolgt ist, steht dem Einzug ins eigene Haus nichts mehr im Wege.

Professionelle Baubegleitung

Baubegleitung durch einen Sachverständigen
Bauherren, die auf Nummer sicher gehen wollen, sollten sich die begleitende Kontrolle durch einen Bausachverständigen leisten, um Baumängel, Bauschäden und hohe Kosten zu vermeiden,
Bauherren-Schutzbund e.V.

Da Laien versteckte Mängel wie nicht fachgerecht ausgeführten Fensteranschlüsse oder die Verwendung von minderwertigen Materialien kaum erkennen, ist die Begleitung durch einen Bausachverständigen empfehlenswert.

Die begleitende Kontrolle über alle Bauphasen kostet bei einem normalen Einfamilienhaus zwischen 3.000 und 6.000 Euro und wird bei Effizienzhäusern staatlich gefördert. Insgesamt liegen die Kosten für den Bausachverständigen damit meist weit unter den Kosten für das Beseitigen von Bauschäden als Spätfolge von Baumängeln.

Hier erfahren Sie, wann sich die Baubegleitung durch einen Sachverständigen lohnt, welche Arbeiten er übernimmt und wie Sie Bausachverständige finden: Tipps zur Baubegleitung durch den Sachverständigen »

Zeitplanung der Bauphasen

Familie im Garten vorm Neubauhaus
Dank guter Zeitplanung steht dem pünktlichen Einzug nichts im Wege.
WeberHaus

Die Bauphasen werden von vielen Faktoren beeinflusst, zum Beispiel vom Wetter. Häuser, die über den Sommer gebaut werden, werden in der Regel schneller fertig als Häuser, bei denen die Maurerarbeiten wegen Dauerregens, Eis und Schnee ruhen müssen.

Auch der Anteil der Eigenleistungen spielt eine Rolle beim Bauablauf. Denn meist benötigen Laien für die Arbeiten am Bau wesentlich mehr Zeit als Fachleute. Wer mit Eigenleistungen Geld sparen will, muss mit einer insgesamt längeren Bauzeit rechnen. Wer parallel Miete bezahlt, sollte die Einsparungen durch Eigenleistungen den Mehrkosten durch Miete gegenüberstellen.

Lohnen sich Eigenleistungen beim Bauen?

Bauen ist teuer. Da liegt es nahe, die Baukosten durch Eigenleistungen zu senken. Doch lohnt sich das? Wo ist Do-it-yourself sinnvoll, wo nicht? Mehr dazu in unserem Artikel Kosten sparen durch Eigenleistung beim Hausbau?

Es ist sinnvoll, dass der Architekt oder die Hausbaufirma einen Zeitplan für die einzelnen Bauphasen aufstellt. Da es bei Bauprojekten immer wieder zu ungeplanten Verzögerungen kommt, sollte der Plan Zeitpuffer enthalten. Ein professioneller Zeitplan weist den Arbeiten innerhalb der Bauphasen die richtige Reihenfolge zu. Damit können die Handwerker zum passenden Zeitpunkt bestellt werden und einem reibungslosen Bauablauf steht nichts mehr im Wege. Das spart Zeit und Geld.

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