Ladestation fürs E-Auto zu Hause einrichten
Elektroauto: Wallbox richtig anschließen
Wer den Akku seines E-Autos zu Hause beladen will, braucht eine Ladestation. Die Ladestation – auch Wallbox genannt – ist die Schnittstelle zwischen Stromversorgung und Elektroauto. Sie ermöglicht das schnelle, sichere und effiziente Laden von E-Autos.
Lesen Sie hier, welche technischen und baulichen Voraussetzungen beim Anschluss des Autos an die Ladestation erfüllt sein müssen.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
Kann ich mein E-Auto einfach mit der Schuko-Steckdose laden?
Diese Idee haben viele, die an ein eigenes Elektroauto denken. Im Notfall können Auto-Akkus tatsächlich mal so geladen werden, auf Dauer sollten sie es aber nicht. Denn haushaltsübliche Steckdosen sind nicht für langes Laden unter hoher Last ausgelegt. Es besteht die Gefahr der Überhitzung, im Extremfall kann es zum Brand kommen.
Haushaltssteckdosen haben eine maximale Leistung von 2,3 Kilowatt (kW), Wallboxen erreichen bis 22 kW Ladeleistung. Das Laden geht dadurch viel schneller, der Besitzer kann bald wieder losfahren. Außerdem: Der Ladevorgang selbst verbraucht auch Strom, etwa durch die Batterieüberwachung. Je kürzer, desto geringer der Verbrauch. Nicht zuletzt sind die Energieverluste um so geringer, je höher die Ladeleistung ist.
An dieser können nicht nur mehrere Fahrzeuge mit Strom versorgt werden, der Ladevorgang geht auch deutlich schneller als bei normalen Steckdosen. Statt einer Ladedauer von 6–8 Stunden sind hier 1,5–2 Stunden die Norm.
Anschluss fürs E-Auto: Das brauchen Sie für Ihre Ladestation
Um Ihr E-Auto zu Hause zu laden, brauchen Sie:
- einen Parkplatz mit Stromzugang
- ein Ladestation (auch Wallbox genannt)
- einen eigenen Stromkreislauf für Ihre Ladestation
Worauf ist beim Anschluss der Ladestation zu achten?
1 Eigener Stromkreislauf oder Schutzeinrichtung an den Ladekabeln
E-Autos können im bestehenden Haushalts-Stromnetz aufgeladen werden. Für den sicheren Anschluss der Ladestation ist aber ein eigener Stromkreislauf notwendig, der die Hausinstallation vor Überlastung schützt. Sollten Sie diese Möglichkeit in Betracht ziehen, ist es unumgänglich, die vorhandene Elektroinstallationen durch einen Fachmann prüfen zu lassen.
Eine gute Zwischenlösung sind spezielle Schutzeinrichtungen an den Ladekabeln. Das Kabel wird an eine Steckdose der bestehenden Elektroinstallation angeschlossen. Zwischen Steckdose und Fahrzeug wird dann eine Steuer- und Schutzeinrichtung geschaltet (IC-CPD), sie überwacht den Ladevorgang und schaltet sich bei einer Gefahr auch mal ab.
2 Die richtige Ladestation
Die Ladestation muss zum E-Auto und dessen Bordladegerät passen. Klären Sie, welche Ladestation für Ihr Automodell geeignet sind. Das hängt vor allem vom Bordladegerät Ihres Auto ab. Diese sind ein-, zwei- oder dreiphasig ausgelegt.
Anschließend haben Sie die Wahl: Station mit fest angeschlagenem Ladekabel oder ein Extrakabel? Ein integriertes Kabel erhöht die Sicherheit beim Laden. Und den Komfort: Das Kabel muss nicht immer aus dem Kofferraum geholt und angeschlossen werden.
3 Der richtige Stecker
Standardstecker in Europa sind der sogenannte Typ-2-Stecker für Wechselstromladung (oft bekannt als „Mennekes-Stecker“) sowie der CCS (Combostecker) für Gleichstrom-Schnellladung. Für den seltener vorkommenden Typ-1-Stecker gibt es Adapterkabel auf Typ 2. „CHAdeMO“ heißt ein Gleichstrom-Schnellladestecker für japanische Fahrzeuge. CHAdeMO- und CCS-Anschlüsse sind an den meisten Schnellladestationen verfügbar.
4 Das richtige Ladegerät
Ladegeräte sind für den ein-, zwei- und dreiphasigen Anschluss erhältlich. Die Ladeleistung beginnt bei 3,7 kW, dreiphasige Wallboxen haben üblicherweise zwischen 11 und 22 kW Leistung. Mehrphasige Ladegeräte sind in der Regel schneller als einphasige. Wollen Sie eine PV-Anlage an Ihre Ladestation anschließen, sind allerdings einphasige Ladegeräte besser.
5 Anschluss nur durch den Elektriker
Eine Ladestation dürfen nur Elektrofachleute montieren und in Betrieb nehmen. Sie sorgen dafür, dass die heimische Elektroinstallation vor Überlastung geschützt wird. Unter Umständen sind für die gesicherte separate Stromleitung, die an die Hausinstallation angeschlossen wird, auch Wanddurchbrüche oder Erdarbeiten nötig.
Dieser Elektriker-Leitfaden zur Installation einer Ladestation für Elektroautos erklärt, worauf beim Anschluss an die Ladestation zu achten ist. An dieser Stelle nochmals der Hinweis: Privatpersonen dürfen den Anschluss nicht vornehmen, sondern nur Elektriker!
Muss die Ladestation genehmigt werden?
Um Netzprobleme zu vermeiden, muss der Elektroinstallateur mit dem Netzbetreiber abstimmen, welche Anschlussleistung die Ladestation am Aufstellort haben darf. Je nach Ladeleistung Ihrer Wallbox kann eine Genehmigung nötig werden:
- Für Stationen bis einschließlich 3,7 kW Ladeleistung reicht ein überprüfter Haushaltssteckdosenstromkreis.
- Stationen über 3,7 bis einschließlich 11 kW müssen beim Netzbetreiber angemeldet werden, da dann üblicherweise ein Drehstromanschluss zum Einsatz kommt.
- Über 11 kW: Die Ladeeinrichtung muss vom Netzbetreiber genehmigt werden.
Achtung: Kommt es bei einem nicht angemeldeten oder genehmigten Gerät durch Überlastung zum Stromausfall, trägt der Verursacher die Kosten.
Welche Fördergelder für Ladestationen gibt es?
Eine Wallbox für zuhause kostet je nach Ladeleistung und Ausstattung zwischen 500 und 2.500 Euro. Dazu kommen Kosten für die Installation. Da liegt es nahe, Fördergelder zu nutzen.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet einen Zuschuss an, bei dem Sie für Ihre Wallbox 900 Euro geschenkt bekommen − vorausgesetzt, Sie nutzen dafür Strom aus erneuerbaren Energien − entweder direkt aus der eigenen PV-Anlage oder über Ihren Energieversorger. Auch die Bundesländer, Kommunen und Energieversorger bieten eigene Förderprogramme an, mit denen Sie bis zu 2.500 Euro für die Installation einer Ladestation erhalten.
Hier finden Sie alle Wallbox-Förderprogramme im Überblick »
... und wie ist es in Mehrfamilienhäusern?
Laut aktuellem Wohneigentumsgesetz bedarf eine Ladestation einer einfachen Mehrheit in der Eigentümerversammlung. Noch einfacher liegt der Fall, wenn Ihnen ein eigener Platzplatz zugewiesen ist. Dann haben Sie einen eigenen Anspruch auf eine Wallbox, der von der Eigentümergemeinschaft nicht abgelehnt werden darf. Das gilt für Eigentümer und für Mieter.
Ist die Station mit dem Wohnungszähler verbunden, kann die Beladung mit dem Haushaltszähler abgerechnet werden. Wo dies nicht möglich ist, ist ein Extra-Stromzähler sinnvoll, damit keine Zusatzkosten für die anderen Bewohner anfallen. Damit nicht jeder das private Ladegerät auf der Gemeinschaftsfläche nutzt, ist ein Zugangsschutz sinnvoll, zum Beispiel über einen durch RFID-Kartenleser. So können nur befugte Personen ihr E-Auto mit neuer Energie versorgen.
Kann ich auch als Mieter eine Ladestation installieren lassen?
Mieter müssen erst die Genehmigung ihres Vermieters einholen, bevor sie eine Wallbox einbauen lassen. Nutzt nur der Mieter die Ladeeinrichtung, und der Vermieter lehnt eine Kostenbeteiligung ab, trägt der Mieter die Kosten für Anschaffung und Installation allein. Er sollte in diesem Fall darauf achten, dass er die Ladestation beim Auszug abbauen und mitnehmen kann.
Ich möchte mein E-Auto mit eigenem PV-Strom beladen. Was ist dabei zu beachten?
Das ist die umweltfreundlichste Variante der E-Mobilität. Von der KfW wird sie mit einem Bonus von 900 Euro gefördert (Übersicht zu Wallbox-Förderprogrammen »). Wichtig: Die Wallbox braucht dafür zusätzliche Funktionen:
- Die Beladung des Auto-Akkus muss mit der Solarstromerzeugung oder dem „Pegelstand“ der Haus-Batterie abgestimmt werden. Manche laden ihr Auto wenn möglich nur dann, wenn gerade Solarstrom produziert wird.
- Wer seinen PV-Strom in einer Batterie speichert, kann auch die Abendstunden nutzen, um das Auto mit Eigenstrom zu laden.
- Umgekehrt kann auch der Auto-Akku als PV-Speicher dienen, um bei Bedarf Strom an den Haushalt abzugeben. Dieses „bidirektionale Laden“ steckt aber noch in den Kinderschuhen.
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