Welcher Wohnstil passt zu mir?
So finden Sie Ihren individuellen Einrichtungsstil
Häufig sammeln sich die Möbel in einem Zuhause über Jahre an. Das Sofa, an dem man sich mittlerweile sattgesehen hat, die aussortierten Stühle der Eltern und der leicht verbrauchte Beistelltisch, den man in einem Anflug von Sparsamkeit auf dem Flohmarkt ergattert hat – aber so richtig zusammenpassen tut es nicht. Das kann schnell zu Unruhe und Unwohlsein in den eigenen vier Wänden führen.
Abhilfe schafft ein einheitlicher Stil und eine klar erkennbare Linie. Den richtigen Einrichtungsstil zu finden ist allerdings oft leichter gesagt als getan bei der schier endlosen Auswahl an Wohnstilen, die es mittlerweile gibt.
Steven Schneider, Chefeinrichter bei home24, erklärt, wie man sich im Dickicht der Möglichkeiten orientiert und herausfindet, was zu einem passt.
1. Die eigenen Vorlieben erkennen
“Zu Beginn sollte man sich und die Sachen, die man besitzt, erst einmal gedanklich sortieren und überlegen, was einem gefällt”, rät Steven Schneider. Dabei soll es im ersten Schritt gar nicht explizit um die Einrichtung, sondern um ganz grundlegende Stilfragen gehen.
- Welche Farben, Formen, Stoffe und Muster mögen Sie?
- An welche Gefühle werden Sie gerne erinnert und was gibt Ihnen Geborgenheit?
Um diese Fragen zu beantworten, lohnt sich der Blick über den Tellerrand. Betrachten Sie Ihre liebsten Kleidungs- und Erinnerungsstücke, denken Sie an Orte, wo Sie sich gerne aufhalten oder Hobbys, denen Sie nachgehen. Aus all diesen Punkten lässt sich schon ein grobes Gesamtbild erkennen, das man auf den eigenen Wohnstil übertragen kann. So kommen Sie Ihrem individuellen Einrichtungsstil Schritt für Schritt näher.
2. Von Strukturen lösen
Pinterest, Instagram, aber auch Zeitschriften und Wohnkataloge sind eine tolle Inspirationsquelle, wenn es konkreter werden soll. Dennoch sollte man realistisch bleiben und sich von den vermeintlich perfekten Bildern und ständig neuen Trends nicht unter Druck setzen lassen. Als erste Ideengeber sind Medien hervorragend, aber sie sollten nicht Maßstab der Dinge werden, sodass man am Ende die eigenen Wünsche aus den Augen verliert.
“Und auch den bekannten Wohnstilen muss man nicht blind folgen”, meint Schneider. Es muss nicht ausschließlich nur Skandi, Landhaus oder Boho sein. Mittlerweile gibt es so viele Misch- und Hybridformen der verschiedenen Stile, die zeigen, dass praktisch alles möglich ist. Ihr Stil muss also nicht mal existieren, sondern kann von Ihnen ganz allein gefunden und erfunden werden. Denn genau darum geht es letztendlich. Wer sich schwer tut, den eigenen Einrichtungsstil zu finden oder sich trotz allem noch immer nicht für eine Richtung entscheiden kann, hat auch die Wahl jeden Raum unterschiedlich einzurichten.
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3. Eine neutrale Grundlage schaffen
Damit man möglichst lange etwas von den eigenen Möbeln hat, sollte man sich schlichte und hochwertige Basics zulegen. Denn ähnlich wie der Modegeschmack, ändert sich auch der bevorzugte Einrichtungsstil. Wenn nach ein paar Jahren also wieder ein Tapetenwechsel ansteht, muss nicht gleich das gesamte Interieur ausgetauscht werden.
“Deshalb bietet es sich an, wenn man gerade bei den großen und kostspieligen Möbelstücken wie dem Sofa, Bett oder Esstisch, auf neutrales und zeitloses Design setzt”, sagt Schneider. Schwarz, Weiß und Grau, aber auch Holztöne bilden ein zurückhaltendes Fundament und können immer wieder mit anderen Highlights ausgestattet werden, damit sich ein neuer Stil entfalten kann.
4. Verbindende Elemente suchen
Wenn Sie herausgefunden haben, was Sie mögen und für das erste Fundament gesorgt haben, geht es ans Eingemachte. Um einen stimmigen Einrichtungsstil zu finden, rät Steven Schneider:
- Wählen Sie zwei bis drei Stile, Trends oder Komponenten aus, die Ihnen gut gefallen – bei mehr wird es sonst zu unruhig.
- Suchen Sie dann nach verbindende Elemente innerhalb Ihrer Vorlieben. Das kann zum Beispiel dieselbe Farbfamilie oder ein bestimmtes Material sein. So entsteht ein harmonisches Gesamtbild.
- Aber auch Gegensätze ziehen sich an: Zottelige Kissen auf einem glatten Ledersofa oder bunte Dekogegenstände auf einem weißen Hochglanzsideboard können ganz bewusst als Stilbrüche inszeniert werden und bilden aufregende Kontraste.
5. Authentisch sein
Auch Ihr Lebensstil, Ihr Alltag und Ihre Gewohnheiten spielen eine ausschlaggebende Rolle bei der Suche nach dem richtigen Stil. Den richtigen Einrichtungsstil zu finden, heißt immer auch, persönlich und individuell einzurichten. Ihre Einrichtung sollte sich Ihrem Leben anpassen und Sie vor allem widerspiegeln. Persönliche Erinnerung sollten immer einen Platz finden, um das Zuhause nicht wie ein Museum wirken zu lassen.
Daneben sind auch essenzielle Alltagsgegenstände wie Mülleimer oder WC-Bürsten, die vielleicht nicht wirklich einen Schönheitspreis gewinnen, kein Grund zur Schande, sondern machen Ihr Zuhause zu einem belebten Ort. “Auch für solche Gegenstände gibt es mittlerweile sehr stylische Alternativen. Die haben zwar ihren Preis, können dafür aber bestens auf die verschiedenen Stilrichtungen angepasst werden und fallen im Nachhinein fast gar nicht mehr auf”, verrät der Experte.
Für mehr Authentizität bietet es sich außerdem an das eigene Hobby zu integrieren. Eine mit Lichterketten geschmückte Staffelei ist dekorativ und ergänzt das kreative Heim eines Hobby-Malenden perfekt.
6. Der Weg ist das Ziel
Die Suche nach dem eigenen Stil ist ein Prozess, denn manchmal kann es eine Weile dauern, die passenden Möbel zu finden. "Geben Sie sich Zeit und lassen Sie sich nicht zu sehr unter Druck setzen", legt Steven Schneider nahe. "Am wichtigsten ist: Haben Sie Spaß dabei sich selbst und Ihr Zuhause kennenzulernen.”
Jeder Stil ist einzigartig, von daher lohnt es sich, Verschiedenes auszuprobieren und bei Unsicherheiten erstmal eine Seite des Raumes umzugestalten, bevor es an das ganze Haus geht.
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Text und Bilder: home24
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