Dachdämmung von außen oder innen?
Vergleich der Dämmsysteme
Ein gedämmtes Dach spart viel Heizenergie. Es gibt drei Möglichkeiten der Dachdämmung: Die Aufsparrendämmung, die Zwischensparrendämmung und die Untersparrendämmung. Ein Vergleich der drei Systeme zeigt die Vor- und Nachteile.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
1. Dämmung von außen: Die Aufsparrendämmung
Wenn Sie ohnehin das Dach neu eindecken möchten, bietet sich eine Aufsparrendämmung an. Wie der Name sagt, wird die neue Dämmung dabei vollflächig auf den Holzsparren verlegt.
Vorteile
- Die Dämmlage kann als durchgängige Schicht, und damit wärmebrückenfrei, aufgebracht werden.
- Der Dachraum, der eventuell schon ausgebaut ist, bleibt unangetastet und schmutzfrei.
- Das Gebälk bleibt auf der Dachinnenseite sichtbar – so entsteht stilvolles Wohnambiente.
Nachteile
- Durch die neue Dämmung wird die Höhe des Daches angehoben. Dieses Vorhaben muss mit der Behörde geklärt werden, denn unter Umständen entstehen Probleme mit Abstandsflächen zu den Nachbarn. Auch könnte die zulässige Gebäudehöhe überschritten werden.
- Die Anschlüsse von Regenrohren und Dachrinnen müssen angepasst werden.
- Eventuell ist bei Altbauten wegen des zusätzlichen Gewichts eine Verstärkung der Sparren notwendig.
- Steht das Haus in einer Abfolge mit den Nachbarhäusern, entsteht ein Versatz in der Ansicht.
Alles zum richtigen Dachaufbau
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2. Dämmung von innen I: Die Zwischensparrendämmung
Ist die Dachdeckung noch in einem guten Zustand, kommt auch eine Dämmung von innen in Frage. Lassen Sie im Vorfeld vom Handwerker prüfen, ob das vorhandene Unterdach die neue Dämmung ausreichend vor Regen und Schnee schützt. Bei dieser Variante wird die Dämmung zwischen den Sparren verlegt (Zwischensparrendämmung).
Bewährt haben sich dafür Klemmfilze aus Natur- oder Mineralfasern. Sie können flexibel zwischen die oft unregelmäßigen Sparren eingeklemmt werden und machen auch künftige Bewegungen des Dachstuhls mit. Starre Dämmplatten, wie sie bei der Aufsparrendämmung nötig sind, eignen sich dagegen nicht.
Die Sparrenhöhe ist bei Altbauten in der Regel etwa 12 bis 14 cm. Davon gehen bei hinterlüfteten Dächern noch etwa 4 cm für die Hinterlüftungsebene weg. Die verbleibende Höhe von 8 bis 10 cm reicht im Normalfall nicht aus, um die gesetzlich geforderten Dämmwerte zu erfüllen.
Anleitung: Dachdämmung selber machen
Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Dachdämmung selber verlegen können: von der Zwischensparrendämmung über das Verlegen der Dampfbremse bis hin zur Untersparrendämmung. Hier geht's zu unserer Anleitung: Dachdämmung selber machen »
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3. Dämmung von innen II: Die Untersparrendämmung
Deshalb wird eine Zwischensparrendämmung oft mit einer Untersparrendämmung kombiniert. Damit werden auch Wärmebrücken an den Sparren reduziert. Auch hier ist es wichtig, die Luftdichtheit zu beachten. Wenn Sie selbst die Dämmung ausführen, sollten Sie diese von einem Fachhandwerker prüfen lassen.
Vorteile:
- Eine Dämmung von innen ist in der Regel genehmigungsfrei, da sich die Gebäudehülle nicht ändert.
- Für die Arbeiten ist kein teures Gerüst nötig.
- Die zusätzliche Dämmschicht von innen lässt sich gut als Installationsebene für Elektroleitungen nutzen.
- Versierte Laien können bei Innendämmungen selbst Hand anlegen. Den gesetzlich geforderten Nachweis, dass die Dämmung die Vorgaben der EnEV einhält, muss allerdings ein Fachmann erbringen.
Nachteile:
- Das Dachgebälk ist nicht mehr sichtbar.
- Raumhöhe geht verloren.
- An den Sparren entstehen Wärmeverluste.
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4. Allgemeine Tipps
- Bei allen Dämmmaßnahmen sind die vorgeschriebenen Werte des Gebäudeenergiegesetzes (GEG; früher: EnEV) einzuhalten.
- Damit die Feuchtigkeit aus der Raumluft nicht in die Dämmung eindringen kann, ist eine Dampfbremse nötig. Diese Folie muss sorgfältig verlegt und verklebt werden, damit keine Schlupflöcher bleiben. Eine durchfeuchtete Dämmung verliert ihre Schutzwirkung.
- Der nachträgliche Einbau von Dachflächenfenstern ist in der Regel genehmigungsfrei. Dachterrassen brauchen dagegen eine Genehmigung.
- Durch einen Dachausbau können sich weitere Verpflichtungen ergeben: Eine neue Wohneinheit braucht zum Beispiel oft einen zusätzlichen Stellplatz.
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