Gartenplanung Schritt für Schritt: Wie gehe ich am besten vor?

In 10 Schritten zum Traumgarten

Foto: Pixabay

Wollen Sie Ihren Garten neu anlegen oder planen Sie eine Verjüngungskur? Haben Sie genug von Einheitsrasen und monotonen Thujapflanzen? Dann ran ans Werk! Nehmen Sie sich Zeit für eine gründliche Planung im Vorfeld. Hier geht's in 10 Schritten zu Ihrem Traumgarten.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Nutzung festlegen
  2. Prioritäten setzen
  3. Lageplan besorgen
  4. Erhaltenswertes einzeichnen
  5. Das Grundstück erleben
  6. Neue Ideen aufs Papier bringen
  7. Den Garten in Räume gliedern
  8. Die Übergänge betonen
  9. Wege vorsehen
  10. Pflanzen auswählen

1. Nutzung festlegen

Zunächst brauchen Sie eine klare Vorstellung, wie Sie Ihr Stückchen Grün nutzen möchten.

  • Soll es vorrangig der Erholung dienen, oder möchten Sie frisches Gemüse anbauen?
  • Brauchen Sie Platz für gesellige Runden, oder beobachten Sie am liebsten ungestörtes Naturschauspiel?

Setzen Sie sich mit der ganzen Familie an den Tisch, um eine Wunschliste zu erstellen. Auch praktische Dinge wie eine Kompostanlage, Platz für Mülltonnen oder eine Abstellfläche für Fahrräder sollten Eingang finden.

2. Prioritäten setzen

Die Wunschliste gerät in der Regel viel zu lang. Je nach Grundstücksgröße, möglichem Pflegeaufwand und finanziellem Budget heißt es Prioritäten setzen. Nummerieren Sie dazu die Punkte der Wunschliste nach Wichtigkeit durch.

Die Terrasse ist für die meisten Menschen der wichtigste Bereich des Gartens. In den Sommermonaten ersetzt er nicht selten das Wohnzimmer. Sie sollte deshalb mit Bedacht geplant und angelegt werden. Wir geben Tipps zur Gestaltung und optimalen Einbindung in den Garten. Die Terrasse planen, anlegen und gestalten »

3. Lageplan besorgen

Um die Ideen aufs Papier zu bringen, brauchen Sie einen Bestandsplan. Dafür können Sie als Grundlage den Lageplan des Grundstücks verwenden. Ist er in den Unterlagen vom Hausbau nicht auffindbar, können Sie ihn beim örtlichen Bau- oder Katasteramt anfordern. Für eine detaillierte Planung sollten Sie ihn durch Hochkopieren auf den Maßstab 1:100 bringen. Dann entspricht 1 cm auf dem Plan 1 m in Wirklichkeit.

Im unserem Beitrag "Einen Aufmaßplan fürs Grundstück anfertigen" erhalten Sie weitere hilfreiche Tipps zum Erstellen eines Gartenplans für Ihr Grundstück. Hier erfahren Sie, wie Sie einen Aufmaßplan anfertigen »

4. Erhaltenswertes einzeichnen

Gibt es eine Terrasse, Bäume oder Beete, die unverändert bleiben sollen? Halten Sie die Maße auf dem Bestandsplan fest.

Tipp: Wenn Sie einen Baum erhalten möchten, brauchen Sie zwei Bezugspunkte, um seinen optimalen Standort im Plan zu ermitteln – zum Beispiel die Hausecken. Übertragen Sie die Entfernung von den beiden Fixpunkten zum Baum mit einem Zirkel in den Plan. Der Schnittpunkt ergibt die Position des Baums.

Ein Baum verstärkt, wie hier zu sehen, die dreidimensionale Wirkung eines Gartens.
Ein Baum verstärkt, wie hier zu sehen, die dreidimensionale Wirkung eines Gartens.
Foto: Botanikfoto

Ein Hausbaum ist ein willkommener Blickfang, wirkt raum- und strukturbildend und spendet im Sommer wertvollen Schatten. Wir stellen Ihnen die 10 schönsten Hausbäume für den Garten vor: Welcher Baum passt in Ihren Garten? »

5. Das Grundstück erleben

Erkunden Sie Ihr Grundstück zu verschiedenen Tageszeiten, und halten Sie die Erkenntnisse in einer Skizze fest.
Erkunden Sie Ihr Grundstück zu verschiedenen Tageszeiten, und halten Sie die Erkenntnisse in einer Skizze fest.
Zeichnung: aus Buch „Wir planen unseren Traumgarten”, BLV Verlag

Bevor Sie festlegen, wo welche Elemente ihren Platz erhalten, muss der Garten „durchlebt“ werden:

  • Welche Stelle wird von der Abendsonne verwöhnt?
  • Gibt es Nachbarsbäume oder Gebäude, die Schatten werfen?
  • Wo pfeift der Wind durch, und wo möchten Sie sich von den Nachbarn oder der Straße abschirmen?

Diese Erkenntnisse können Sie nun in den Bestandsplan eintragen. Legen Sie dafür am besten eine Lage Transparentpapier über den Ursprungsplan.

6. Neue Ideen aufs Papier bringen

Jetzt gehen Sie zurück zu Ihrer Wunschliste. Ausgehend von den ermittelten Rahmenbedingungen verteilen Sie die gewünschten Elemente auf dem Plan – die wichtigen zuerst.

Wenn nicht alles Platz hat, müssen Sie sich von einer Idee nicht komplett verabschieden. Aus dem Gartenteich wird dann vielleicht nur ein kleines Wasserspiel an der Terrasse. Oder er kommt in die Warteschleife: sind die Kinder aus dem Haus, können Sie einen Teil des Spielrasens ohne schlechtes Gewissen der Wasseroase opfern. Selten gelingt der perfekte Entwurf aufs erste Mal, aber mit jeder Lage Transparentpapier rücken Sie Ihrem Traumgarten ein Stückchen näher.

7. Den Garten in Räume gliedern

Ein Garten, der auf den ersten Blick überschaubar ist, wirkt langweilig. Teilen Sie ihn in unterschiedliche Gartenräume.
Ein Garten, der auf den ersten Blick überschaubar ist, wirkt langweilig. Teilen Sie ihn in unterschiedliche Gartenräume.
Zeichnung: aus Buch „Wir planen unseren Traumgarten”, BLV Verlag

Wenn Sie die einzelnen Elemente auf dem Plan platzieren, entstehen beinahe von selbst unterschiedliche Bereiche.

  • Das sonnigste Fleckchen ist dem Gemüse vorbehalten.
  • In der Nähe der Küchentür könnte ein Kräuterbeet liegen.
  • Für Berufstätige, die den Garten überwiegend nach Feierabend nutzen, bietet sich ein Sitzplatz in der Abendsonne an.

Diese Zonen gilt es zu Räumen auszuarbeiten. Dazu brauchen Sie vertikale Strukturen wie Hecken, Pergolen, Rankgitter, Mauern oder Bäume. Damit teilen Sie den Garten in verschiedene Zimmer.

Ob Hecke, Zaun oder Mauer – die Gartengrenze sollte sich harmonisch ins Gesamtbild einfügen. So passt zu einem Bauerngarten gut ein Holzzaun, während Gabionen gut zu moderner Architektur passen: Ratgeber Gartengrenzen: Zäune, Mauern und Hecken »

8. Die Übergänge betonen

Richten Sie besonderes Augenmerk auf die Übergänge zwischen den einzelnen Gartenzimmern. Heckentore, Rankbögen oder Kübelpflanzen links und rechts des Wegs setzen Akzente und verbinden gleichzeitig die einzelnen Bereiche. Dieser Wechsel zwischen Enge und Weite erzeugt Spannung.

Ein Rankbogen markiert in diesem Beispiel den Eingang in ein neues Gartenzimmer.
Ein Rankbogen markiert in diesem Beispiel den Eingang in ein neues Gartenzimmer.
Foto: BdS

9. Wege vorsehen

Das Wegekonzept sollte insgesamt zurückhaltend sein, um den Garten nicht zu stark zu zerschneiden. Wenig genutzte Areale lassen sich genauso gut über den Rasen erschließen. Reizvoll sind verschlungene oder versteckte Pfade, die sich dem Auge nicht komplett auf den ersten Blick erschließen, sondern hinter Hecken oder Beeten verschwinden. Das macht neugierig auf eine Erkundungstour durch den Garten.

10. Pflanzen auswählen

Erst wenn die Detailplanung steht, sind die Pflanzen an der Reihe. Berücksichtigen Sie konsequent deren Vorlieben, das spart Ihnen später viel Arbeit. Weder Rose noch Rittersporn werden im Schatten ihre Blütenpracht entfalten. Dagegen sind Storchschnabel und Funkie für ein schützendes Baumdach dankbar.

Harmonisch gestaltete Blumenbeete sind das i-Tüpfelchen im Garten. Die Zauberformel heißt: systematisch vorgehen! Hier erfahren Sie, was Sie bei der Gestaltung eines rundum gelungenen Beetes beachten sollten. Und mit ein paar einfachen Regeln zur Gestaltung und Pflanzenauswahl locken Sie auch viele summende Gäste an: Der bienenfreundliche Garten »

Falls Sie merken, dass Sie allein mit Ihren Entwürfen nicht zurechtkommen, sollten Sie einen Gartenarchitekten zu Rate ziehen. Ihre gründliche Vorplanung ist für die Fachleute sehr wertvoll, und Sie können mit Ihnen auf Augenhöhe diskutieren. Hier finden Sie einen Gartenarchitekten vor Ort: www.gartenberatung.info

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