Hühner halten im Garten: So gelingt der Einstieg

Ein Junge in gelbem Regenmantel und blauen Gummistiefeln trägt einen Futtereimer durch einen grünen Hühnerauslauf. Um ihn herum laufen Hühner, und einige schauen neugierig zum Eimer.

So klappt’s mit den frischen Eiern

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Frische Eier aus dem eigenen Garten? Warum eigentlich nicht! Die Hühnerhaltung im heimischen Grün erfreut sich wachsender Beliebtheit – und das längst nicht mehr nur auf dem Land. Auch in städtischen Wohngebieten entdecken immer mehr Eigenheimbesitzer das Federvieh für sich.

Kein Wunder: Die Eier kommen direkt von glücklichen Hühnern, man weiß genau, was drinsteckt – und nebenbei bringen die Tiere Leben in den Garten. Gerade für Kinder sind die zutraulichen Hennen ein spannendes und etwas ungewöhnliches Haustier. Und das Beste: Hühner zu halten ist einfacher, als viele denken. Wir zeigen Ihnen, was Ihre Hühner brauchen, um gesund zu bleiben und zuverlässig Eier zu legen.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Welche Vorteile hat die Hühnerhaltung im eigenen Garten?
  2. Wie viele Hühner können im Garten gehalten werden?
  3. Artgerechte Haltung von Hühnern im Garten: Hühnerstall, Auslauf und Schutz
  4. Welche Hühnerrassen eignen sich für die Haltung im Hausgarten?
  5. Pflege, Fütterung und Gesundheitsvorsorge
  6. Kosten, Aufwand und Zeitbedarf im Alltag
  7. Fazit: Hühner im eigenen Garten zu halten, ist gar nicht so schwierig

Hühner halten im Garten: Welche Vorteile hat das?

Mehrere braune Hühner laufen in einem gepflegten Garten mit Hochbeeten und einem hölzernen Hühnerstall. Im Hintergrund steht ein rotes Klinkerhaus mit schwarzem Dach und Holzzaun.
Der Bereich für die Hühner sollte vom restlichen Bereich des Gartens abgegrenzt sein – Ihre Pflanzen werden es Ihnen danken.
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Wer eigene Hühner im Garten hält, kann sich – je nach Rasse und Alter – oft über 3−5 frische Eier pro Huhn und Woche freuen. Viele Halter schätzen an diesen Eiern nicht nur die besondere Frische, sondern auch den intensiveren Geschmack und die kräftigere Dotterfarbe – was an der abwechslungsreichen Ernährung im Auslauf liegen kann. Zudem weiß man genau, wo die Eier herkommen, und kann selbst für eine artgerechte Haltung sorgen.

Ganz nebenbei leisten Hühner auch im Garten gute Dienste: Sie scharren und picken im Boden und vertilgen dabei Schnecken, Insekten und Larven. Und ihr Kot? Der eignet sich – richtig aufbereitet – hervorragend als natürlicher Dünger für die Beete.

Was passiert mit den Pflanzen, wenn Sie Hühner im Garten halten?

So nützlich sie auch sind: Hühner können im Garten ganz schön wühlen – und das tut den Pflanzen nicht gut. Durch ihr Scharren im Boden können sie Blumenrabatten, frisch bepflanzte Flächen oder Gemüsebeete beschädigen. Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollte der Auslauf klar abgegrenzt werden – etwa durch Zäune oder Netze. Auch mobile Begrenzungen oder ein zeitlich gesteuerter Freigang sind eine gute Lösung. Letzteres ist vor allem sinnvoll, wenn sich Nachbarn durch das Gegacker oder den Ruf eines Hahns gestört fühlen. So lässt sich Gartenfreude mit Hühnerhaltung bestens verbinden.

Wie viele Hühner können im Garten gehalten werden?

Hühner sind Herdentiere – sie sollten also niemals allein gehalten werden. Mindestens drei Tiere gelten als sinnvoll für eine stabile soziale Gruppe. Zwei Hühner sind das absolute Minimum, um Einzelhaltung zu vermeiden, doch 4−6 Tiere sind in der Praxis meist besser. So erhalten Sie nicht nur genügend Eier, sondern fördern auch ein harmonisches Miteinander im Stall.

Wenn ein Hahn dazukommt, sollte er idealerweise mit 8−10 Hennen zusammenleben – in manchen Fällen werden auch sechs Hennen als untere Grenze genannt. Zwar brauchen die Hennen keinen Hahn, um Eier zu legen, doch er übernimmt wichtige Aufgaben im Sozialgefüge: Er schlichtet Streit, warnt vor Greifvögeln – und wenn nötig, verteidigt er seine Hennen. Wer züchten möchte, kommt um ihn ohnehin nicht herum.

Ein prächtiger Hahn mit buntem, glänzendem Gefieder steht vor einer alten Steinwand. Um ihn herum befinden sich Hennen unterschiedlicher Rassen, darunter weiß gefiederte und gescheckte Tiere.
Der Hahn im Korb macht Hühner glücklich – aber er ist mitunter ganz schön laut.
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Artgerecht Hühner halten im Garten: Hühnerstall, Auslauf und Schutz

Die Wahl des richtigen Stalls ist entscheidend für das Wohlbefinden der Tiere. Er sollte ausreichend groß sein: Für drei mittelgroße Hennen gilt ein Minimum von einem Quadratmeter Stallfläche.

Wichtig sind außerdem Sitzstangen zum Schlafen – am besten im oberen Drittel des Stalls angebracht – sowie darunterliegende Kotbretter. Auch Legenester dürfen nicht fehlen: Eines reicht in der Regel für drei bis fünf Hennen. Eine gute Belüftung ohne Zugluft ist ebenso wichtig wie ein verlässlicher Schutz vor Beutegreifern. Als Einstreu eignen sich Stroh, Heu oder Sägespäne.

Auch ein sicherer Auslauf ist unverzichtbar. Hier rechnet man idealerweise mit 10−20 Quadratmetern Fläche pro Huhn. Damit die Tiere nicht ausbüxen – und um sie vor Fuchs, Marder & Co. zu schützen – braucht es einen stabilen Zaun (z. B. Maschendraht oder Geflügelnetz) mit einer Höhe von mindestens 1,20 bis 1,80 Metern. Lassen Sie den Zaun einige Zentimeter in den Boden ein, um Untergraben zu verhindern. Im Auslauf selbst sollten Schattenplätze, Möglichkeiten zum Staubbaden sowie einfache Beschäftigungen wie Äste oder Sitzstangen zur Verfügung stehen.

Rechtliche Grundlagen und Genehmigungen fürs Hühner halten im Garten

Die Haltung von Hühnern im eigenen Garten ist grundsätzlich erlaubt. Für kleine, mobile Ställe ist in der Regel keine Baugenehmigung erforderlich. Bei festen Bauten kann das anders aussehen – hier empfiehlt es sich, im Vorfeld bei der Gemeinde oder Stadt nachzufragen, ob eine Genehmigung notwendig ist. In der Regel brauchen Sie bis zu einer Größe von 10 m³ keine Baugenehmigung, wird es größer, müssen Sie genauer hinschauen.

⇒ In diesem Beitrag erklären wir es genauer: Baugenehmigung füs Gartenhaus: Wann ist sie notwendig?

Wichtig: Es besteht Meldepflicht beim zuständigen Veterinäramt sowie bei der Tierseuchenkasse. Diese Registrierung ist gesetzlich vorgeschrieben und hilft, im Fall eines Seuchenausbruchs schnell reagieren zu können. Zudem ist eine regelmäßige Impfung gegen die Newcastle-Krankheit vorgeschrieben – eine ansteckende Geflügelkrankheit, die auch als atypische Geflügelpest bekannt ist.

Da Hühner nicht nur Eier legen, sondern auch Lärm und Schmutz verursachen können, empfiehlt sich vor der Anschaffung das Gespräch mit den Nachbarn – insbesondere, wenn Sie einen Hahn halten möchten. Der kräht nämlich auch am Wochenende frühmorgens. Wenn Sie auf dem Land wohnen und keine direkten Nachbarn haben, müssen Sie sich darüber natürlich keine Gedanken machen – solange es Sie selbst nicht stört.

Welche Hühnerrassen eignen sich fürs Hühner halten im Garten?

Ein flauschiges gelbes Küken steht auf der Handfläche einer Person, die einen blauen Pullover trägt. Die Szene spielt sich im Grünen ab und wirkt ruhig und friedlich.
Egal welche Rasse – Hühnerküken sind für alle Kinder ein besonderes Erlebnis. Aber bitte immer auf den Tierschutz achten!
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Für Anfänger und die Haltung im Privatgarten empfehlen sich besonders robuste und friedliche Rassen. Wichtig ist, dass die Tiere viele Eier legen und sich gut an die Bedingungen im Garten anpassen.

  • Sehr beliebt ist zum Beispiel das Sussex-Huhn – es gilt als ruhig, zutraulich und legt rund 180 bis 200 Eier pro Jahr.
  • Auch das Plymouth Rock überzeugt durch Ausgeglichenheit und Anpassungsfähigkeit.
  • Wer es etwas gemütlicher mag, ist mit dem Orpington-Huhn gut beraten: Es ist ruhig und leicht zu zähmen.
  • Die Rasse Barnevelder sticht nicht nur durch ihren ruhigen Charakter hervor, sondern auch durch ihre dunkelbraunen Eier.
  • Besonders für Einsteiger eignet sich das Bielefelder Kennhuhn – es ist zahm, kinderfreundlich und legt bis zu 200 Eier jährlich.
  • Etwas weniger produktiv, dafür aber brutfreudig, ist das imposante Brahma-Huhn – ideal, wenn Sie auch an Zucht denken.

Gerade für Kinder kann die Aufzucht von Küken ein ganz besonderes Erlebnis sein. Zahme Hühner lassen sich streicheln, auf den Arm nehmen und fressen sogar aus der Hand – so wird das Federvieh schnell zum Familienliebling.

Pflege, Fütterung und Gesundheitsvorsorge

Eine braune Henne sitzt auf einem Strohpolster in einem rustikalen Hühnerstall. Daneben liegt ein Strohhut, der als Nest dient, gefüllt mit mehreren braunen Eiern.
Bei idealen Haltungsbedingungen erfreuen Sie Ihre Hühner mit vielen Eiern.
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Hühner fressen zwar gern Küchenabfälle wie Obst- und Gemüseschalen, Salatblätter oder gekochte Reste – die Grundlage der Ernährung sollte aber ein ausgewogenes Alleinfutter sein, etwa Legepellets oder Legemehl. Ergänzt werden kann dieses durch natürliche Leckerbissen wie Unkräuter und Insekten, die die Tiere beim Scharren selbst entdecken.

Wichtig für die Verdauung ist sogenannter Grit – kleine Steinchen, die ständig zur Verfügung stehen sollten. Auch frisches Wasser muss immer erreichbar sein. Achten Sie im Winter darauf, dass es nicht gefriert, und stellen Sie es im Sommer möglichst in den Schatten.

Gesundheit und Stallhygiene sind wichtig, wenn Sie Hühner im Garten halten

Damit Ihre Hühner gesund bleiben, ist eine regelmäßige Stallreinigung unerlässlich. Kontrollieren Sie die Tiere zudem regelmäßig auf Parasiten wie Milben oder Läuse sowie auf Anzeichen von Krankheiten. Typische Symptome sind mattes Verhalten, trübe Augen oder verstopfte Nasenöffnungen – in solchen Fällen sollten Sie einen Tierarzt hinzuziehen.

Um Verhaltensstörungen wie Federpicken vorzubeugen, brauchen Hühner ausreichend Platz und Beschäftigung: Sitzstangen, Picksteine und die Möglichkeit zum Scharren und Picken sind hier besonders wichtig.

Hühner halten im Garten: Kosten, Aufwand und Zeitbedarf im Alltag

Die Anschaffung von Hühnern schlägt mit etwa 300 bis 400 Euro zu Buche. Darin enthalten sind der Stall samt Einrichtung, die Tiere selbst, ein gesicherter Auslauf sowie erste Mittel zur Milbenprophylaxe. Wer handwerklich geschickt ist und den Stall selbst baut, kann hier ein wenig sparen. Im laufenden Betrieb fallen vor allem Futterkosten an: Ein 25-Kilo-Sack Alleinfutter kostet je nach Sorte rund 18 Euro und reicht – je nach Tieranzahl – mehrere Wochen.

Eine Legehenne kostet zwischen 10 und 20 Euro. Alle zwei bis drei Wochen sollte der Stall gründlich gereinigt werden – das dauert etwa 45 Minuten. Ein- bis zweimal jährlich empfiehlt sich eine intensive Reinigung mit dem Hochdruckreiniger. Zusätzlich sollten Sie regelmäßig Wasser und Futter auffüllen, die Einstreu wechseln und sich mit den Tieren beschäftigen.

Und nicht zuletzt: Auch Hühner brauchen jemanden, der sie versorgt, wenn Sie in den Urlaub fahren – planen Sie also frühzeitig eine Vertretung ein.

Fazit: Hühner im eigenen Garten zu halten, ist gar nicht so schwierig

  • Vorteile: Hühner legen nicht nur frische Eier, sondern fressen auch Schädlinge und liefern Dünger.
  • Gehege: Der Auslauf sollte eingezäunt sein, damit die Hühner keine Blumen und Jungpflanzen zerstören.
  • Hühner sind gesellige Tiere: Für einen Privatgarten sind vier bis sechs Hühner eine gute Anzahl.
  • Die Hühnerhaltung im Garten ist erlaubt, muss aber beim Veterinäramt angemeldet werden.
  • Hühner brauchen ein ausgewogenes Futter, das gerne mit Gemüse ergänzt werden kann.