Insektenhotels: Standort und richtige Füllung

Insektenhotel mit Löchern, eine Biene krabbelt hinein

Insektenhotels richtig befüllen und platzieren

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Insektenhotels bieten einen wichtigen Unterschlupf für viele Tiere. Wie Sie ein Insektenhotel richtig befüllen, wo Sie es am besten aufhängen und welche Fehler es dabei zu vermeiden gilt, lesen Sie hier.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Insektenhotel: Die richtige Füllung
  2. Insektenhotel: Die richtige Größe
  3. Insektenhotel: Der richtige Standort
  4. Fazit: Insektenhotels richtig befüllen und platzieren

Insektenhotel: Die richtige Füllung

Bambusrohre im Insektenhotel
Ideal für Insektenhotels sind Bambusrohre. Diese sollten aber vor ihrem Einsatz abgeschliffen werden.
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Halme und Röhrchen

Ein Klassiker bei Bienenhotels sind abgeschnittene Bambus- oder Schilfhalme. Diese sind prinzipiell eine gute Füllung für Insektenhotels. Es gibt jedoch ein paar Punkte zu beachten:

  • Die Halme sollten gerade geschnitten sein, sodass keine Splitter ins Innere ragen. Sonst können sich die Bienen die zarten Flügel verletzen.
  • Achten Sie außerdem auf saubere Schnittkanten bei den Röhrchen und saubere Bohrungen. Unsaubere Bohrungen können die Insekten verletzen.
  • Auf Plastikrohre sollten Sie ebenfalls verzichten, da hier kein Luftaustausch stattfinden kann − Schimmel ist die mögliche Folge.
  • Auch zu große Rohre mögen die Bienen nicht, maximal 1 cm im Durchmesser sollten die Röhrchen haben.
  • Dünne oder brüchige Stängel sind ungeeignet.
  • Die Stängel sollten am besten hinten geschlossen sein. Hierfür eignen sich Watte, Ton oder Lehm.
Insektenhotel mit Löchern, eine Biene krabbelt hinein
Wenn die Löcher sauber und gerade ins Hartholz gebohrt wurden, lassen sich Bienen hier gerne nieder.
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Bohrungen in Holz

Neben fertigen Röhrchen werden in Insektenhotels auch gerne Löcher in Holz gebohrt. Auch diese Vorgehensweise ist geeignet, wenn Sie auf die richtige Holzart achten und beim Bohren richtig vorgehen. Dafür sollten Sie die folgenden Punkte berücksichtigen:

  • Das Holz sollte richtig getrocknet sein, sonst kommt es bei der Trocknung zur Rissbildung. Dadurch können Pilze ins Holz gelangen.
  • Verwenden Sie die richtige Holzart. Geeignet sind zum Beispiel Ahorn oder Kastanienholz. Nadelhölzer sind nicht geeignet − sie bilden Harz aus, das an den Insekten festklebt. Ebenso wenig geeignet ist Weichholz, das schnell fasert.
  • Für die Befüllung eines Insektenhotels sollten Sie Hartholz verwenden, in das Sie mit einem geeigneten Bohrer sauber, splitter- und faserfrei hineinbohren. Verwenden Sie einen scharfen Bohrer und bohren Sie im rechten Winkel zur Holzfaser.
  • Die Löcher gerne in Mustern wild anordnen, das erleichtert den Insekten tatsächlich die Orientierung.
  • Etwaige Sägespäne können mit einem Pfeifenreiniger entfernt werden.
  • Am Ende sollten Sie die Oberfläche noch glatt schleifen, sodass auch die Ränder der Löcher nicht scharfkantig sind.
  • Bohren Sie Löcher mit verschiedenen Durchmessern für die verschiedenen Wildbienenarten. Zwischen 2−9 mm sind ideal. Die Tiefe sollte ca. 9 cm betragen.

Anleitung: Nisthilfe für Wildbienen aus Ziegeln und Lehm

Hier finden Sie noch eine Anleitung des NABU (Naturschutzbunds) zum Selberbauen einer Nisthilfe für Wildbienen. Alles, was Sie dafür brauchen, ist ein einfacher Gitterziegel, etwas Lehm und Bambusrohrstückchen. Nisthilfen für Wildbienen selber bauen »

Weniger geeignete Füllmaterialien fürs Insektenhotel

Einfaches Insektenhotel aus Ziegeln?

Da Ziegel hinten offen sind, sind sie für die meisten Bienenarten nicht ideal, da die Bienen eine Rückwand brauchen. Außerdem sind die Schlitze von regulären Ziegeln zu groß, als dass sich hier eine Wildbiene wohlfühlt. Stattdessen können Sie auf Strangfalzziegel zurückgreifen.

Insektenhotel
Eine Befüllung des Insektenhotels mit Zapfen oder kleinen Totholzecken ist nach Expertenmeinung wenig sinnvoll.
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Insektenhotel mit Zapfen, Holzstücken und Heu befüllen?

Sie sind als billiges Füllmaterial in fast jeder Nisthilfe zu sehen und sollen Marienkäfer, Ohrenklemmer und andere Insekten anlocken. Experten bezweifeln den Nutzen solcher Fächer aber stark. Zwar ist es nicht falsch, so einige Fächer zu befüllen, einen praktischen Nutzen für die Tierwelt haben solche Fächer aber nach Expertenmeinung nicht.

Auch Überwinterungsquartiere für Schmetterlinge, die als einzelner breiter Schlitz in Insektenhotels gebaut werden, haben laut Experten wenig Nutzen. Das liege zum einen daran, dass die meisten Schmetterlinge nicht überwintern und zum anderen daran, dass der Rückgang der Schmetterlinge mit dem Nahrungs- und nicht dem Überwinterungsangebot zusammenhängt.

Auch Florfliegenquartiere, die oft als rote Schlitze in Insektenhotels zu finden sind, haben einen Nachteil: Sie sind oft zu klein. 30 cm sollte die Kantenlänge haben. Aber selbst wenn Sie dies beherzigen, gilt auch hier: Zwar überwintern Florfliegen und fühlen sich von den Farbe Rot angezogen, aber dennoch kann man sich nicht sicher sein, dass Florfliegen kommen. Warum? Ganz einfach: Weil Florfliegen oft genug Quartiere für den Winter finden, und weniger als andere Insekten auf menschengemachte Hotels angewiesen sind.

Natürlich können Sie am Ende solche Elemente in Ihr Insektenhotel integrieren und selbst beobachten, ob sich hier Insekten wohlfühlen. Seien Sie aber nicht enttäuscht, wenn die Quartiere leer bleiben.

Totholz im Insektenhotel

Unumstritten ist der Nutzen von Totholz als Insektenhotel. Für kleine Nisthilfen sind Totholzecken aber nicht geeignet. Nur in größeren Anlagen erfüllen sie einen Nutzen für Insekten. So können Sie beispielsweise in einem Beet dicke Äste locker aufschichten. Achten Sie darauf, dass die Konsistenz des Holzes noch nicht modrig ist.

Insektenhotel: Die richtige Größe

Insektenhotel
Auch kleine Insektenhotels leisten einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz.
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Naturschutz in allen Ehren, aber riesige Insektenhotels mit unglaublich vielen Nistplätzen an einer Stelle sind auch nicht wirklich förderlich. Denn wo viele Bienen sind, wird auch viel Nahrung gebraucht, die dann oftmals nicht vorhanden ist.

Deshalb lieber auf kleinere Insektenhotels an verschiedenen Standorten setzen. Hier gilt übrigens: Zu klein gibt es nicht. Schon wenige Nistplätze in einer Konservendose auf dem Balkon leisten einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz.

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Insektenhotel: Der richtige Standort

Insektenhotel
An einem sonnigen, windgeschützen Platz in Sichthöhe ist der ideale Platz für Ihr Insektenhotel. Dieses ist dank des kleinen Daches vor Regen geschützt.
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Einen Standort für die perfekte Nisthilfe finden Sie ganz einfach, indem Sie folgende Punkte beachten:

  • Das Insektenhotel sollte an einem sonnigen Standort stehen. Wärme und Trockenheit sind wichtig zur Entwicklung der Brut. Die feuchte und kühle Nordseite ist nicht geeignet
  • Die „Anflugschneise“ sollte frei sein. Das Insektenhotel also nicht in die Baumkrone, sondern lieber an den Baumstamm oder noch besser eine Hauswand hängen.
  • Achten Sie auf eine gute Befestigung.
  • Der Standort sollte windgeschützt sein. Schützen Sie das Insektenhotel auch vor direktem Regen. Hier kann ein kleines Dach sinnvoll sein
  • Das Insektenhotel etwa auf Augenhöhe platzieren. Nicht ideal ist ein Standort auf dem Boden, da hier Ameisen hineinkommen können.

Fazit: Insektenhotels richtig befüllen und platzieren

Diese Punkte sollten Sie bei der Füllung Ihres Insektenhotel beachten

  • Verwenden Sie nur Hartholz und achten Sie auf saubere Bohrungen in der richtigen Größe.
  • Verwenden Sie gerade geschnittene Halme ohne Absplitterungen.
  • Auf Plastikrohre sollten Sie verzichten.
  • Achten Sie auf ein wenig Abwechslung. Röhren und Halme mit unterschiedlichen Durchmessern bieten für ganz unterschiedliche Insekten ein Zuhause. Dazu noch ein paar Strangfalzziegel, Holz mit richtig gebohrten Löchern in unterschiedlichen Größen und fertig ist das perfekt befüllte Insektenhotel.

Der Standort sollte folgende Bedingungen erfüllen:

  • Warmer und sonniger Standort, etwa in Sichthöhe
  • freie Anflugschneise
  • regensicher
  • gute Befestigung