Wohin mit dem Laub?
Herbstlaub nützlich verwerten
Im Herbst fällt jede Menge Laub − doch wohin damit? Die Biotonne quillt über, und wer es im Wald entsorgt, muss mit Bußgeld rechnen. Wir geben Tipps, wie Sie Laub nützlich entsorgen und verwerten können − und dazu noch weniger Arbeit im Garten haben.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
Wo ist es sinnvoll, Laub zu entfernen?
Viele Gartenbesitzer räumen im Herbst den ganzen Garten frei von Laub. Dabei ist das gar nicht notwendig. Ersparen Sie sich unnötige Arbeit und konzentrieren Sie sich auf die nötigen Gartenbereiche:
1 Wege vorm Haus oder im Garten und auch auf Terrassen sollten grundsätzlich laubfrei gehalten werden. Unter Umständen kommt es zu einem rutschigen Belag, der für Besucher und die Gartenbesitzer selbst zur Gefahr wird.
Laub und Schnee: Räumen ist Pflicht
Nicht nur im Winter kann es auf Straßen und Gehwegen rutschig werden. Bereits im Herbst ist Vorsicht geboten: Denn auch nasses Laub birgt eine Sturzgefahr für Fußgänger und Radfahrer. Für Hausbesitzer gilt eine Kehr- und Streupflicht – ganz gleich ob Schnee, Glatteis oder Herbstlaub.
Hausbesitzer müssen vor Gefahren schützen, die von ihrem Grundstück und angrenzenden Wegen ausgehen können. So gehört es zu ihren Pflichten, vor der eigenen Grundstücksgrenze Laub zu kehren und Schnee zu schippen, um Fußgänger und Radfahrer vor Stürzen zu bewahren.
Diese sogenannte Verkehrssicherungspflicht können Eigentümer von Mietshäusern auch an die Mieter übertragen. Das muss allerdings schriftlich per Mietvertrag oder Hausordnung geschehen, und der Vermieter muss die Arbeiten regelmäßig kontrollieren.
Bei Unfällen auf nassem Laub oder schneeglattem Gehweg drohen Streitigkeiten, die nicht selten vor Gericht enden. Zum Schutz vor den finanziellen Folgen lohnt es sich für Wohneigentümer, über eine Haftpflichtversicherung für Haus- und Grundbesitzer nachzudenken. Bei Eigentümern eines selbst bewohnten Einfamilienhauses und Mietern reicht der Abschluss einer Privat-Haftpflichtversicherung.
2 Im Garten sollten Sie mit den Blättern auf Rasenflächen beginnen, denn diese leiden unter einer Laubschicht: Die Gräser bekommen darunter zu wenig Sauerstoff und faulen.
Tipp: Wer sich das zeitaufwendige Fegen sparen möchte, kann das Laub einfach mit dem Rasenmäher entfernen. Benutzen Sie dafür den hoch eingestelltem Mähbalken. Die Blätter werden kleingehäckselt und landen zusammen mit den Grashalmen im Fangkorb des Mähers. Das Gemisch aus Gras und Laub ist ideal für den Kompost. Auch schwer verrottbares Laub ergibt zerkleinert und mit anderen Garten- oder Küchenabfällen gemischt im Laufe des Jahres wertvolle Komposterde.
So legen Sie einen Kompost an
Wer einen Kompost im Garten hat, hat stets gute und nährstoffreiche Erde parat. Wie Sie einen Kompost anlegen und was darauf entsorgt werden darf, erfahren Sie in unserem Artikel: Kompost anlegen − so geht's »
3 Ebenfalls nichts zu suchen hat das Laub im Gartenteich. Es sinkt hier zu Boden, setzt Nährstoffe frei. Das begünstigt Algenwachstum.
Tipp: Statt das Laub mühsam mit dem Kescher abzufischen, können Sie einfach ein Laubschutznetz komplett übers Wasser spannen – so dass es nicht ins Wasser hängt. Nach dem Laubfall wird es wieder entfernt.
4 Das alljährliche Steigen auf die Leiter und Reinigen der Dachrinne kann sehr mühselig sein. Doch wenn Laub in der Dachrinne landet, kann es zu Verstopfungen kommen.
Tipp: Bringen Sie Dachrinnenschutzgitter an. Laub und kleine Äste werden so von den Rinnen ferngehalten und das Wasser kann ungehindert abfließen.
Auf Laubsauger besser verzichten
Sie sind laut, sie sind schwer und − was viele nicht wissen − bedeuten das Aus für viele kleine und nützliche Gartentiere. Durch das starke Gebläse oder den integrierten Häcksler werden Kleintiere, die sich unter den Blättern verstecken, herumgewirbelt und verletzt.
Laub gegen Unkraut und Frost
Laub spielt im ökologischen Zyklus eine wichtige Rolle und kann daher im Garten als wertvoller Rohstoff genutzt werden. So ist Laub ein guter Schutz gegen Frost und (ab einer Dicke von etwa 10 cm) gegen Unkraut.
- Zwischen Stauden (wenige Zentimeter hoch) und unter Gehölzen (bis 15 cm hoch) können Sie die Blätter einfach liegen lassen. Der Deckmantel schützt die Pflanzen vor starker Kälte. Weitere Pflegetipps für Ihr Staudenbeet finden Sie hier: »Staudenpflege rund ums Jahr
- Auf abgeernteten Gemüsebeeten schützt eine Laubschicht den Boden und trägt zur Humusanreicherung bei. Sie können eine niedrige Umzäunung anbringen, damit das Laub an Ort und Stelle bleibt – oder es mit Tannen- oder Fichtenreisig beschweren.
Tipp: Zum Schutz vor Kälte und zur Humusanreicherung eignet sich das Laub aller Bäume außer von Walnuss, Eiche, Kastanie oder Pappel. Dieses Laub verrottet sehr langsam.
Winterschutz-Tipps für Ihren Garten
Ob mediterrane Pflanzen, Rosen, Immergrüne oder Kübelpflanzen − manche Pflanzen tun sich schwer mit kalten, feuchten Wintern. Hier finden Sie die wichtigsten Winterschutz-Tipps für Ihren Garten. »Winterschutz für Pflanzen im Garten − so geht's!
Gemeinde regelt die Laubentsorgung
Und wohin mit dem restlichen Laub? Die Biotonne ist oftmals zu klein und im Hausmüll hat es nichts zu suchen.
Die Kommunen regeln die Entsorgung sehr unterschiedlich. Manche Gemeinden verleihen zusätzliche Biotonnen oder bieten (teils kostenpflichtig) Grüngutsäcke an, die von der Müllabfuhr mitgenommen werden. Andernorts müssen Gartenbesitzer ihr Herbstlaub selbst zum Wertstoffhof oder zur Grünschnittsammelstelle bringen.
Tipp: Wie die geltenden Regeln bei Ihnen vor Ort sind, erfahren Sie durch eine kurze Internet-Recherche. Die meisten Kommunen zeigen auf Ihrer Homepage unter dem Stichwort „Grüngut“ auf, was zu tun ist.