Dach-Check: So vermeiden Sie Dachschäden

Dachdecker

Was tun bei Sturmschäden?

Foto: Nelskamp

Stürme, Schnee und Frost setzen dem Dach zu. Undichte Stellen können zu Frostschäden führen − außerdem geht unnötig Energie verloren. Lesen Sie, wie Sie sich vor Schäden und Folgekosten schützen können und lassen Sie Ihr Dach anhand unserer Checkliste überprüfen.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. So schützen Sie Ihr Dach vor Wind und Wetter
  2. Dach-Check nach Stürmen
  3. Dach-Check vor oder nach der Frostperiode
  4. Was tun bei Dachschäden?

So schützen Sie Ihr Dach vor Wind und Wetter

Schnee auf dem Hausdach
Die Idylle trügt: Schnee- und frostreiche Winter sind eine Gefahr fürs Hausdach und für die Passanten.
Koramic

Es sind nicht nur die spektakulären Orkane, die den Dächern zusetzen und Ziegel auf die Straße wehen. Auch kleine, fast unsichtbare Defekte am Dach können gravierende Folgen haben. Die regelmäßige Kontrolle ist wichtig – und sollte am besten vom Profi-Handwerker vorgenommen werden.

Zwei Risiken sind es, die Hausbesitzer in Bezug auf ihr Dach beachten müssen:

  1. Undichte Dächer können Auslöser für Schäden am Haus selbst sein.
  2. Herabfallende Ziegel oder winterliche Dachlawinen sind eine Gefahr für Passanten oder parkende Autos.

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Es gilt die Verkehrssicherungspflicht

Schneefanggitter
Schneefanggitter sind in schneereichen Gegenden vorgeschrieben. Bundesweit zu empfehlen sind sie über Eingängen, zugänglichen Wegen oder Verkehrsflächen.
Braas

Hauseigentümer unterliegen der sogenannten Verkehrssicherungspflicht, d.h. sie haften auch für Folgeschäden beispielsweise durch herunterfallende Ziegel oder Dachsteine. Löst sich also als Folge mangelnder Sorgfalt ein Ziegel vom Dach und verletzt eine Person oder beschädigt ein Auto, kann der Hauseigentümer dafür haftbar gemacht werden. Versicherungen zahlen nur, wenn das Dach regelmäßig vom Profi überprüft wurde.

Im akuten Fall einer drohenden Dachlawine sollten Hausbesitzer die Passanten durch die Platzierung eines Warnschilds auf dem Gehweg warnen. Den Räumdienst auf dem Dach sollte dann der Dachdecker übernehmen.

Eine Dachrinne ist mit gelben Blättern gefüllt.

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Dach-Check nach Stürmen

Starke Stürme können Dächer abdecken und große Schäden verursachen. Der Verband Privater Bauherren (VPB) weist darauf hin, dass der starke Wind bereits ab Windstärke 7 eine Sogwirkung hat, die Dachziegel anheben kann. Hier besteht besonders Gefährdungspotenzial:

  • Die Sogwirkung ist auf der windabgewandten Seite am stärksten.
  • Steildächer sind weniger anfällig als Flachdächer, da ein geneigtes Dach eine geringere Angriffsfläche bietet.
  • Besonders gefährdet sind Häuser auf Anhöhen, Hanglagen oder auf freien Flächen.

Verrutscht durch die Sogwirkung des Windes ein Ziegel, ist die Angriffsfläche erst recht geschaffen. Abhilfe schaffen Sturmklammern, die allerdings bei den meisten vor 2011 gebauten Dächern noch nicht verbaut wurden. Bei Neubauten sind seit 2011 Sturmklammern vorgeschrieben.

Der Verband Privater Bauherren hat einen kostenlosen Ratgeber zu Sturmschäden veröffentlicht, der unter dem Link verfügbar ist.

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Schnee weht unter Dachziegel − das ist zu tun

Im Winter kann bei starkem Wind Schnee bis unter die Dachziegel wehen. Dieser sogenannte Flugschnee sammelt sich bei älteren Dächern sogar manchmal in Schneehaufen auf dem Dach oder tropft durchs Dach ins Haus. Kontrollieren Sie deshalb nach starken Stürmen Ihren Dachboden und entfernen Sie den Schnee umgehend, damit kein Wasserschaden entsteht. Kontrollieren Sie außerdem, ob sich möglicherweise Dachziegel verschoben haben.

Der nächste Gang sollte zum Dachdecker gehen. Modern gedämmte Dächer mit Unterspannbahn, Dämmung und Dampfbremsen schützen das Dach zuverlässig vor Regen und Schnee.

Dach-Check vor und nach der Frostperiode

Ein günstiger Zeitpunkt für einen professionellen Dach-Check ist im Herbst, noch vor der Dauerfrostperiode. Haben Sie diesen Vorsorge-Termin verpasst, sollten Sie das Dach im Frühjahr überprüfen lassen, um eventuelle Schäden frühzeitig zu erkennen:

  • Dacheindeckung auf Risse überprüfen: Bei Frost können schon kleine Risse in der Dacheindeckung aufplatzen und den Witterungsschutz des Gebäudes erheblich beeinträchtigen. Auch defekte Ziegel müssen ausgetauscht werden, denn schon kleinste Risse machen das Dach auf Dauer undicht. Die Nässe zerstört die Wärmedämmung und kann für Schimmelbildung sorgen.
  • Ersetzen Sie lose Dachziegel: Über undichte Stellen im Dach − wie beschädigte oder lockere Ziegel, undichte Anschlüsse zu Dachfenstern, Kamin oder Antennen − kann Feuchtigkeit eindringen, was für Haus und Bewohner unangenehm ausgehen kann: Neben hässlichen Flecken an Wänden oder Decken kann in der Wohnung auch Schimmel entstehen. Abgedeckte Dachziegel sollten Sie ersetzen, lose Ziegel wieder gerade rücken.
  • Reinigen Sie die Regenrinne: Wenn Blätter, Moos, kleine Zweige oder Fallobst Regenrinnen oder -rohre verstopfen, behindern sie den Wasser- und Schneeabfluss. Vereist das Wasser, kann dies Schäden an Ziegeln, Dachrinnen oder sogar der Fassade verursachen. Damit das Dach die kalte Jahreszeit unbeschadet übersteht, sollten Sie Ihr Dach und die Regenrinnen regelmäßig von Unrat befreien.
Ziegeldach

Wie lange hält ein Dach?

Wir informieren über die Lebenserwartung verschiedener Dachformen und zeigen, wie Sie diese verlängern können. Zum Beitrag: Wie lange hält ein Dach? »

Keine Do-it-Yourself-Arbeiten!

Dachdecker
Arbeiten auf dem Dach sind Sache des Fachhandwerkers.
Nelskamp

Arbeiten am Dach sind gefährlich. Selbst einfache Arbeiten wie das Reinigen von Dachrinnen sollten nur an absolut sicheren und leicht zugänglichen Stellen selbst durchgeführt werden. Außerdem sind die meisten Dächer von unten kaum einsehbar und sollten aus Sicherheitsgründen nur vom Fachmann begangen werden.

Ganz ohne Gefahr, aber dafür sehr nützlich ist es, zum Beispiel aus den Dachfenstern regelmäßig ein waches Auge auf die verschiedenen Teilbereiche des Daches zu werfen.

Checken Sie dabei Folgendes:

  • Fehlen Dachziegel, sind einzelne Ziegel verschoben oder beschädigt?
  • Sind Risse oder Beschädigungen in der Dachhaut oder am Schornstein sichtbar?
  • Sind alle Zubehörteile wie Blitzableiter, Antennen, Schneefanggitter, Dachrinnen oder Regenfallrohre fest angebracht oder sind einzelne Teile locker oder abgerissen?

Was tun bei Dachschäden?

Dachschäden nach Sturm
Bei Schäden nach Herbst- oder Frühjahrsstürmen klingeln oft schon am Tag danach Handwerker an der Tür. Verbraucherschützer warnen vor solchen Haustürgeschäften.
Koramic

Nach einem Sturmschaden muss schnell gehandelt werden. Mit der Benachrichtigung der Wohngebäudeversicherung und die Beauftragung eines Dachdeckers sollte nicht gewartet werden. Bei Schäden ist dann der Profi gefragt. Aber nicht der, der an der Tür klingelt und das schnelle Geschäft machen will! Verbraucherschützer warnen immer wieder vor unseriösen Firmen, die im Herbst oder gleich nach einem Sturm von Tür zu Tür ziehen und zu überteuerten Preisen ihre oftmals wenig qualifizierten Dienste anbieten.

Wenden Sie sich stattdessen an einen ortsansässigen Dachdecker-Fachbetrieb. Der Fachmann erkennt marode Stellen frühzeitig und bessert sie aus. Er checkt nicht nur die Eindeckung, sondern auch alle Anschlüsse, Sicherheitsvorrichtungen wie Trittsysteme oder Schneefanggitter sowie gegebenenfalls die auf dem Dach installierte Solaranlage. Außerdem werden Regenrinnen und Abflussrohre von Laub und Schmutz befreit.

Mann richtet verschobene Dachziegel

Dachsanierung: So sollten Sie vorgehen

Wann ist eine Dachsanierung notwendig, wann reicht eine Reparatur? In unserem Beitrag zur Dachsanierung geben wir eine Entscheidungshilfe und erklären, wie Sie dabei vorgehen sollten.

Übrigens: Die Kosten für eine Dach-Überprüfung lassen sich sogar von der Steuer absetzen, denn die Rechnung ist ein Beleg für die „Erfüllung der Verkehrssicherungspflicht“.