Schritt für Schritt: Terrasse planen, anlegen und gestalten

Gartenterrasse neu gestalten

Foto: BGL/PdM

Die Terrasse sollte mit Bedacht geplant und angelegt werden. In den Sommermonaten ersetzt sie schließlich nicht selten das Wohnzimmer. Wir zeigen in 10 Schritten, wie Sie eine Terrasse richtig planen, anlegen, gestalten und harmonisch in den Garten einbinden.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Ausrichtung
  2. Platzbedarf
  3. Formgebung und Bodenbelag
  4. Einbindung in den Garten
  5. Höhensprünge gestalten
  6. Sichtschutz schaffen
  7. Für Beschattung sorgen
  8. Wasserspiele anlegen
  9. Die richtige Beleuchtung
  10. Kübelpflanzen arrangieren
  11. Zusammenfassung: Checkliste

1. Ausrichtung

Die beste Lage für eine Terrasse ist im Südosten oder Südwesten. Direkt nach Süden weisende Flächen heizen sich im Sommer stark auf, hier ist ein guter Hitzeschutz notwendig. Blickt die Terrasse teils nach Osten, können Sie sich die Morgensonne zum Frühstück holen. Westanteile versprechen laue Sommerabende.

2. Platzbedarf

Planen Sie die Terrasse groß genug, damit Sie auch hinter den Möbeln vorbeilaufen können. Für einen Tisch mit sechs Stühlen brauchen Sie etwa 12 m2. Eine Liege, Sonnenschirm, der Grill oder Kübelpflanzen brauchen zusätzlichen Platz.

3. Formgebung und Bodenbelag

Eine Terrasse muss nicht zwangläufig quadratisch oder rechteckig sein. Sie kann ebenso aus versetzt angeordneten Flächen oder einem Halbkreis bestehen – oder in ganz freier Form schwingen. Wichtig ist es, einen harmonischen Übergang vom Haus in den Garten zu schaffen. Vielleicht können Sie Linien, die die Architektur vorgibt, aufnehmen und in den Garten fortführen.

Holzterrassen wirken wärmer und gemütlicher als ein Steinbelag.
Foto: BGL

Die Belagswahl sollte auf das Haus abgestimmt sein. Bei einem Klinkerhaus setzen Hausbesitzer gerne das Material auf der Terrasse fort, aber auch gräuliche Natur- oder Betonsteine harmonieren zu der roten Optik. Zu einem modernen Bau machen sich Holzdielen oder gesägte Natursteinplatten gut.

Bedenken Sie auch, dass Tische und Stühle auf regelmäßig verlegten, großformatigen Platten besser stehen als auf rustikalem, spaltrauem Natursteinpflaster. Wenn Sie später für die Wege das gleiche Material wie für die Terrasse nehmen, wirkt der Garten wie aus einem Guss.

4. Einbindung in den Garten

Eine niedrige Mauer und eine Holzbank verleihen der Terrasse einen wohnlichen Rahmen. Akzente setzen die hohen Pflanzgefäße aus Naturstein.
Foto: Neuhoff

Anschluss an den Garten verschaffen angrenzende Beete, auch in Kombination mit niedrigen Hecken. Die Bepflanzung sollte jedoch an manchen Stellen so niedrig sein, dass Sie im Sitzen den Blick auch mal durch den Garten schweifen lassen können.

Eine niedrige Mauer an einer Seite fasst nicht nur die Terrasse ein, sondern bietet eine zusätzliche Sitzgelegenheit oder auch Abstellfläche für Topfpflanzen. Im naturnahen Garten kann sie als unregelmäßige Trockenmauer aufgeschichtet sein. Zum modernen Garten passt eine schlichte, verputzte Mauer, die durchaus auch einen kräftigen Farbakzent setzen darf.

Weitere Möglichkeiten eröffnen gemauerte Hochbeete am Rand der Terrasse, die Küchenkräuter, Naschobst oder sogar bunt gemischte Pflücksalate beherbergen können.

Aufmaßplan fürs Grundstück wird gezeichnet
iStockphoto

Nehmen Sie sich Zeit für eine gründliche Planung im Vorfeld. Wenn Sie Ihren Garten gerade neu anlegen, sollten Sie die Terrasse in ein harmonisches Gesamtkonzept einfügen. Wir zeigen Ihnen in 10 Schritten, wie's geht.
» Gartenplanung Schritt für Schritt: Wie gehe ich am besten vor?

5. Höhensprünge gestalten

Geschwungene Wege, die in neue Gartenbereiche führen, machen neugierig und wirken lebendig.
Foto: Pixabay_1045373

Eine ebenerdige Terrasse lässt sich leichter mit dem übrigen Garten verbinden als eine erhöhte. Dennoch bietet eine Böschung reizvollen Spielraum, zum Beispiel für einen Bachlauf oder einen Steingarten.

Lassen Sie die Böschung nach Möglichkeit sanft auslaufen, und planen Sie einen Weg zum Garten ein: Ein geschwungener Pfad mit flachen Stufen lädt zum Lustwandeln ein.

6. Sichtschutz schaffen

An dieser Mauer tummeln sich farbenfrohe Gewächse in jeder Pflanztasche. Die integrierte Tröpfchenbewässerung macht Gießen überflüssig. (Foto: Pötschke Ambiente)

Verschaffen Sie sich auf der Terrasse Nischen, auf denen Sie vor neugierigen Blicken verborgen sind. Hecken schaffen eine homogene, aber dennoch lebhafte Umrahmung, erfordern aber etwas Geduld bis zur gewünschten Höhe.

Konstruktive Lösungen wie Spaliere oder Mauern führen zwar schneller zum Erfolg, ordnen sich aber oft schwieriger in das Gesamtensemble ein. Hier können Kletterpflanzen harmonisierend wirken. Eine einfache Lösung sind senkrecht gespannte Drähte, um die sich Trichterblume oder Hopfen schlingen.

Sehr filigran in puncto Sichtschutz wirken hohe Gräser wie Chinaschilf, Rutenhirse (Panicum) oder Goldleistengras (Spartina), deren Halme sich im Wind wiegen und die auch dem winterlichen Garten Struktur verleihen – vorausgesetzt, man schneidet sie erst im Frühjahr zurück.

In unserer Bildergalerie Schneller Sichtschutz für Garten und Balkon finden Sie weitere originelle Ideen, mit denen ein schneller Sichtschutz geschaffen wird. So haben Schaulustige keine Chance!

7. Für Beschattung sorgen

Kleinkronige Bäume wie die Kugel-Robinie spenden Schatten und sprengen dennoch die Dimensionen kleiner Gärten nicht.
Foto: BGL/PdM

Denken Sie auch an den Schutz vor der Sonne. Angenehm ist es, unter dem Blätterdach eines Baumes zu sitzen. Dafür eignen sich Gehölze mit schirmförmigem Wuchs besonders gut, wie zum Beispiel Gold-Gleditschie (Gleditsia) oder Kuchenbaum (Cercidiphyllum), dessen Herbstlaub nach Karamell duftet. Kalkulieren Sie vor der Auswahl immer die nach zehn bis 15 Jahren erreichte Größe des neu gepflanzten Baumes ein, damit später nicht die ganze Terrasse verschattet wird.

Ein unschlagbares Duo sind auch Pergolen und Kletterpflanzen wie Clematis oder Geißblatt.

Wenn Sie die Sonne nur im Hochsommer meiden, ihre wärmenden Frühjahrs- und Herbststrahlen aber in vollen Zügen genießen möchten, ist ein windstabiler Sonnenschirm oder eine ausfahrbare Markise eine sinnvolle Anschaffung.

Einen Hausbaum zu pflanzen, hat gute Gründe: Er ist ein willkommener Blickfang, wirkt raum- und strukturbildend und spendet im Sommer wertvollen Schatten. Wir erklären, wie Sie einen Baum gut in Ihren Garten integrieren können – auch bei wenig Platz. Außerdem stellen wir Ihnen die 10 schönsten Hausbäume für den Garten im Kurzportrait vor.
»Welcher Baum passt in Ihren Garten?

8. Wasserspiele anlegen

Ein Wasserbecken erweitert die Terrasse auf erfrischende Art.
Foto: BGL/PdM

Das Glucksen eines Quellsteins verschafft willkommene Abkühlung an heißen Sommertagen. Er kann am Rand der Terrasse oder auch mitten im Belag platziert sein. Kräftiger sprudelt ein Wandbrunnen mit Wasserspeier.

Ein kleiner Teich direkt an der Terrasse ermöglicht es, die emsige Tier- und Pflanzenwelt aus nächster Nähe zu bewundern.

 

Mini-Teich selber anlegen im Kübel
Foto: Kärcher

Wo der Platz fehlt, können Sie in einem Holzfass oder einem ausgedienten Steintrog eine Miniatur-Wasserwelt einrichten. Da der Trog ohnehin über den Winter entleert werden muss, ist hier auch der ideale Tummelplatz für exotische Wasserpflanzen wie Muschelblume oder Wasserhyazinthe, die den Winter im Haus verbringen müssen.

Mini-Teiche in Holzfässern, Zinkwannen oder Kübeln bereichern selbst kleine Balkone oder schmale Terrassen. Hier gibt’s Tipps zur Anlage, damit es im Outdoor-Wohnzimmer schön grünt und blüht: »Mini-Teiche im Kübel anlegen.

9. Die richtige Beleuchtung

Greifen Sie bei der Terrassenbeleuchtung am besten zu warm-weißen Lichtfarben (unter 3000 Kelvin), das wirkt gemütlicher.
Foto: Dehner

Eine Terrassenbeleuchtung sollte eine angemessene Allgemeinbeleuchtung schaffen und genug Helligkeit zum Essen oder Lesen spenden. Schaffen Sie außerdem Lichtinseln um Ihre Terrasse, um Ihren Garten in der Nacht stimmungsvoll in Szene zu setzen. Sie können beispielsweise Bäume, Sträucher, den Gartenteich oder einen Sprudelstein beleuchten.

Solarbetriebene Gartenleuchten sind ideal, da sie sich überall platzieren lassen und umweltfreundlichen Strom ohne Steckdose produzieren. Sie leuchten zwischen sechs bis zwölf Stunden. »Tipps und Ideen für Garten-Solarleuchten

10. Kübelpflanzen arrangieren

Topfbewohner verpassen der Terrasse den letzten Schliff. Sie können sie nach Lust und Laune gruppieren: Verblühtes in den Hintergrund, Blütenreiches ins Blickfeld rücken. Auf Mäuerchen, Etageren oder Regalen an der Wand kommen sie besonders gut zur Geltung.

Da man sich oft auf der Terrasse aufhält, sieht man sofort, wenn die Zöglinge Wasser brauchen, von Schädlingen befallen sind oder zurückgeschnitten werden müssen – optimale Voraussetzung für üppiges Gedeihen.

Zusammenfassung: Checkliste

Die folgende Checkliste fasst alle wichtigen Aspekte zusammen:

  • Wie viele Personen halten sich am Sitzplatz auf?
  • Wo liegen Osten, Süden und Westen? Möchten Sie die Morgensonne genießen oder lieber den Sonnenuntergang?
  • Wo gibt es störende Blickachsen zum Nachbarn?
  • Wollen Sie den Spielplatz der Kinder im Visier haben?
  • Möchten Sie ganzjährigen Sichtschutz?
  • Brauchen Sie ein Dach über dem Kopf?
  • Mit welchem Material soll der Sitzplatz befestigt werden?
  • Haben Sie Lieblingspflanzen, die Sie sich in der Nähe des Sitzplatzes wünschen?