Expertentipps: Was muss man beim Grillen beachten?
So vermeiden Sie die häufigsten Fehler
Sommerzeit ist Grillzeit. An jeder Ecke duftet es nach gegrilltem Fleisch, Würstchen und Gemüse. Aber grillen ist nicht gleich grillen. Zu heiß, zu kalt, zu langsam: Grillprofi Carsten Höppner verrät, worauf es beim Grillen ankommt und wie Sie die häufigsten Fehler vermeiden.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
Unser Experte: Grillmeister Carsten Höppner
Carsten Höppner ist Profikoch, Gastroberater, Ausbilder und begeisterter Grillmeister. In der Weber Grill Academy, der Grillfabrik Augsburg, gibt er in Kursen sein Wissen an begeisterte Hobby-Griller weiter.
Was ist die richtige Temperatur und wie erreiche ich sie schnell?
Die Temperatur beim Grillen ist nicht in Stein gemeißelt. Man muss zwischen direkter und indirekter Hitze unterscheiden. Beim Angrillen, also dem direkten Grillen, passen 240-250 °C. Beim indirekten Grillen empfehle ich 180-200°C. Von der Vorstellung, dass Grillen schnell gehen muss, sollte man sich allerdings verabschieden. Ein Anzündkamin und Grillanzünder können aber helfen, dass die Briketts durch den Kamineffekt schneller durchglühen. Aber bitte kein Spiritus: Das ist Chemie und hat im Grill nichts zu suchen.
Wer etwas weniger Zeit hat, kann auf Kohle setzen, die ist schneller angefeuert, aber auch schneller verbrannt. Briketts brauchen länger, laufen dafür aber auch rund drei Stunden. Kohle dagegen hält nur rund eine Stunde.
Wie zünde ich den Grill richtig an?
Bei Briketts namhafter Hersteller sollten Sie immer die Gebrauchsanweisung der Briketts beachten. So weiß man, wie viele man braucht.
Wie vermeide ich Qualm?
Wer möchte, dass der Grill weniger qualmt, sollte Anzünder ohne Paraffine verwenden, denn die qualmen häufig mal. Außerdem steckt in Kohle und Briketts gerne etwas Feuchtigkeit, die durch die Lagerung entsteht. Um das zu verringern, sollten Kohle und Briketts nicht in der Garage oder dem feuchten Keller gelagert werden.
Was ist besser: Gasgrill oder Kohlegrill?
Am Ende ist es eine persönliche Einschätzung. Kohle- und Gasgrills haben beide Vor- und Nachteile. Manchen ist der Gasgrill zu technisch. Der geschmackliche Unterschied geht tatsächlich mit der Grillzeit einher. Erst nach rund 45 Minuten zeigt die trockene Hitze vom Kohlegrill ihre Wirkung. Bei kurzgebratenem, wie Nacken- und Minutensteaks oder Würstchen, macht es keinen Unterschied ob man einen Gas- oder Kohlegrill hat. Bei einem Braten schon: Der auf dem Kohlegrill ist am Ende gleichmäßig gebräunt und hat eine schöne Karamellfarbe.
Tipp: Outdoor-Küche im eigenen Garten
- In unserer Bauanleitung für einen Grilltisch können Sie aus einem einfachen Holztisch und einem Balkongrill einen praktischen BBQ-Tisch bauen.
- Eine Outdoor-Küche selber bauen - wir geben Tipps und zeigen in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie selbst eine komplette Gartenküche auf Rollen bauen können.
Wie gelingen Fleisch und Wurst am besten?
Zunächst sollte die Qualität der Ware stimmen. Dann sollte der Deckel des Grills auch verwendet werden. Denn dazu ist er schließlich da! Und: der Grill darf nicht zu heiß werden. Außerdem rate ich zu einem Kerntemperaturfühler. Sonst werden viele Sachen einfach zu trocken. Bei manchen Grills mit Kerntemperaturfühler gibt es eine dazu passende App, die auch gleich eine richtige Kerntemperatur für das Grillgut vorgibt - zum Beispiel iGrill von Weber.
Wie viel Fleisch muss ich pro Gast einrechnen?
Da gibt es tatsächlich regionale Unterschiede. In Bayern beispielsweise isst man deutlich mehr Fleisch. Außerdem kommt es natürlich auf die Beilagen an. Aber mit 200-250 Gramm pro Person ist man sicherlich gut bedient. Ein weiterer Tipp: Ich kaufe beispielsweise immer eine halbe Kräuterbratwurst pro Nase und serviere sie mit kleinen Spießen. So können die Gäste mehrere Sachen probieren ohne übervoll zu sein.
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