Prognose: So entwickeln sich die Strompreise 2025
Regionaler Preisanstieg voraus
Die Strompreise in Deutschland sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. Besonders 2022 war der Anstieg durch globale Krisen, wie den Krieg in der Ukraine, und die Energiewende in Deutschland außergewöhnlich stark. Mittlerweile verläuft der Preisanstieg deutlich langsamer.
Wir werfen einen Blick auf die Ursachen der Preisschwankungen, beleuchten die Faktoren für die zukünftige Preisentwicklung und wagen eine Prognose der Strompreisentwicklung 2025. Sie erfahren auch, wie sich mit Strompreiswechseldiensten die Kosten reduzieren lassen.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
- Der aktuelle Strompreis in Deutschland
- Wie setzt sich der Strompreis in Deutschland zusammen?
- Warum ist der Strompreis 2022 und 2023 so stark gestiegen?
- Warum gibt es überhaupt Strompreisschwankungen bei privaten Haushalten?
- Prognose: Wie werden sich die Strompreise 2025 und zukünftig entwickeln?
- Prognose: Wie entwickeln sich die Preise nach 2025?
- Tipp: Mit Wechseldiensten günstigere Strompreise nutzen
- Fazit: Die Stromkosten steigen 2025 regional unterschiedlich, mit Wechseldiensten können Sie aber auch weiterhin sparen.
Aktueller Strompreis in Deutschland
- 27 Cent für Neukunden
- 35 Cent für Bestandskunden
pro 1 Kilowattstunde Strom (Stand: 19.12.2024)
Der aktuelle Strompreis in Deutschland
Grundsätzlich gilt: Die Strompreise in Deutschland sind nicht einheitlich, sondern variieren je nach Region und Verbrauchsmenge. Aktuell (Stand: Dezember 2024) zahlen Neukunden im Durchschnitt 27 Cent pro Kilowattstunde (kWh), Bestandskunden hingegen zahlen 35 Cent/kWh.
Diese Preise liegen unter denen des Vorjahres, bleiben jedoch im europäischen Vergleich hoch. Zum Beispiel lag der durchschnittliche Strompreis im Oktober 2024 zwischen 24,2 und 34,92 Cent/kWh in Deutschland.
Wie setzt sich der Strompreis in Deutschland zusammen?
Der Strompreis in Deutschland setzt sich aus drei Hauptkomponenten zusammen:
- Stromerzeugung, Beschaffung und Vertrieb (ca. 44 Prozent): Dies umfasst die Kosten für den Stromeinkauf an der Börse sowie die operativen Ausgaben der Versorger. Damit decken Anbieter die Ausgaben für den Handel und die Verteilung des Stroms.
- Netzentgelte (ca. 27 Prozent): Netzentgelte finanzieren die Nutzung und Instandhaltung der Stromnetze. Die Höhe dieser Gebühren unterscheidet sich je nach Region. 2024 sind die Kosten gestiegen, vor allem durch Investitionen in die Modernisierung der Infrastruktur.
- Politisch vorgegebene Abgaben und Umlagen: Zu diesen Abgaben zählen unter anderem die Konzessionsabgabe, die Stromsteuer und die Mehrwertsteuer. Zusätzlich fallen Kosten für Umlagen an, wie die Offshore-Netzumlage und die KWK-Umlage, die die Kraft-Wärme-Kopplung fördern.
Durch die Netzentgelte und Abgaben gehört Strom in Deutschland mit durchschnittlich 39,5 Cent pro Kilowattstunde zu den teuersten in Europa (Durchschnitt: 28,9 Cent pro Kilowattstunde). Noch teurer ist Strom nur in Irland und Dänemark. In Ungarn und Bulgarien kostet Strom dagegen nur 10,9 bzw. 11,9 Cent pro Kilowattstunde, da dort die Steuern und Abgaben deutlich niedriger sind.
Warum ist der Strompreis 2022 und 2023 so stark gestiegen?
Im ersten Quartal 2023 erreichten die Strompreise in Deutschland einen Rekord von 46,9 Cent pro Kilowattstunde, befinden sich jedoch aktuell auf einem sinkenden Kurs.
Das Jahr 2022 war durch extreme Preissprünge an den Strombörsen geprägt. Der Krieg in der Ukraine und der damit verbundene Energiemangel ließen die Strompreise auf historische Höchststände steigen. Da Gas ein zentraler Energielieferant für die Stromerzeugung ist, führten hohe Gaspreise direkt zu hohen Strompreisen. Im August 2022 lag der durchschnittliche Preis für eine Megawattstunde (MWh) Strom im Großhandel bei 465 Euro, während der Gaspreis 36,7 Prozent über dem Vorjahresniveau lag.
Die Gründe für den drastischen Anstieg der Preise waren vielfältig:
- Mit dem Wiederhochfahren der Wirtschaft stieg der Energiebedarf sprunghaft an.
- Die Verknappung von Erdgas, einem wichtigen Brennstoff für die Stromerzeugung, trieb die Preise in die Höhe.
- Da ein Teil des Stroms in Gaskraftwerken produziert wird, wirkt sich der Gaspreis direkt auf den Strompreis aus.
Im Jahr 2023 entspannte sich die Lage am Strommarkt etwas. Die Großhandelspreise sanken, was sich positiv auf die Verbraucherpreise auswirkte. Um die Belastung für Haushalte zu reduzieren, führte die Regierung die Strompreisbremse ein. Diese deckelt den Strompreis bei 40 Cent/kWh für 80 Prozent des prognostizierten Jahresverbrauchs.
Aktuelle Gaspreisentwicklung kompakt erklärt
Nach der explosiven Entwicklung der Gaspreise infolge des Ukrainekriegs haben sich die Gaspreise seit 2023 auf gleichbleibenden Niveau eingependelt. Wir erklären kompakt die aktuellen Entwicklungen, wie sich die Gaspreise voraussichtlich weiter entwickeln werden.
Warum gibt es überhaupt Strompreisschwankungen bei privaten Haushalten?
Die Strompreise für private Haushalte unterliegen Schwankungen, die auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sind. Hier sind die wichtigsten Gründe:
Gründe für steigende Preise
- Rohstoffpreise: Steigende Kosten für Kohle, Gas und Uran, die in der Stromerzeugung genutzt werden, treiben die Preise direkt nach oben.
- Netzentgelte: Der Ausbau der Stromnetze im Rahmen der Energiewende verursacht hohe Kosten, die über die Netzentgelte auf die Verbraucher umgelegt werden.
- Steuern und Abgaben: In Deutschland belasten zahlreiche Steuern, Abgaben und Umlagen den Strompreis, was den Endpreis für Verbraucher erhöht.
- Gestiegene Nachfrage: Ein wachsender Strombedarf, etwa durch die zunehmende Nutzung von Elektroautos und Wärmepumpen, kann zu höheren Preisen führen.
Gründe für sinkende Preise
- Sinkende Großhandelspreise: Fallen die Preise an der Strombörse, profitieren Endverbraucher von günstigeren Tarifen.
- Ausbau erneuerbarer Energien: Eine steigende Produktion aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Solar sorgt langfristig für sinkende Stromkosten.
- Ausbau der Infrastruktur für Flüssiggas: Neue Versorgungskanäle, wie der Ausbau von Flüssiggas-Infrastruktur, können Preisspitzen abfedern.
- Strompreisbremse: Staatliche Maßnahmen wie die Strompreisbremse begrenzen den Preisanstieg und schützen die Verbraucher.
Prognose: Wie werden sich die Strompreise 2025 und zukünftig entwickeln?
Für das Jahr 2025 erwarten Experten eine weitere Stabilisierung der Strompreise. Laut einer Prognose von Verivox und dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) könnte der durchschnittliche Strompreis zwischen 40−45 Cent pro kWh liegen. Diese Einschätzung basiert auf mehreren Faktoren: dem Ausbau erneuerbarer Energien, den sinkenden Einkaufskosten und der zunehmenden Digitalisierung des Stromnetzes.
Ein Grund für die erwarteten Preissenkungen, vor allem in einigen Regionen, ist der Rückgang der Netzentgelte. Seit Anfang 2025 sinken diese in Gebieten mit viel erneuerbarer Energie, insbesondere bei Wind- und Solarstrom. Laut § 19 StromNEV wird die Umverteilung der Kosten für die Netznutzung Regionen mit hohem Anteil erneuerbarer Energien entlasten. Das betrifft vor allem den Norden und Osten Deutschlands sowie Teile Bayerns.
Laut Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, müssen Lieferanten die Einsparungen an Verbraucher weitergeben. Ein Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh könnte in bestimmten Regionen über 200 Euro pro Jahr sparen. So spart beispielsweise ein Haushalt im Netz der WEMAG Netz GmbH mehr als 200 Euro, während in Bayern eine Ersparnis von etwa 43 Euro zu erwarten ist. Auch die Netzentgelte des Energiekonzerns Eon werden deutlich günstiger, da die Verteilnetz-Tochtergesellschaften ihre Preise senken.
Experten betonen, dass insbesondere der Netzausbau sowie Investitionen in Offshore-Windkraft und Speichertechnologien entscheidend für die langfristige Stabilisierung der Preise sind.
Regionen mit sinkenden Strompreisen (2025)
- Norden Deutschlands
- Schleswig-Holstein und Niedersachsen:
- Diese Regionen profitieren vom Ausbau der Offshore-Windkraft und von sinkenden Netzentgelten durch die Reform von § 19 StromNEV.
- Die Umverteilung der Netzkosten entlastet Regionen, die viel erneuerbaren Strom ins Netz einspeisen.
- Grund: Netzbetreiber in diesen Regionen werden teilweise durch bundesweite Umverteilungen entlastet.
- Osten Deutschlands
- Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern:
- Hier wirkt sich die Reform positiv aus, da viele Windkraft- und Solaranlagen vorhanden sind.
- Grund: Hohe Einspeisungen aus erneuerbaren Energien und reduzierte Netzkosten.
- Teile Bayerns
- Vor allem ländliche Regionen mit einer hohen Einspeisung von Solarenergie profitieren von geringeren Netzentgelten.
Regionen mit steigenden Strompreisen (2025)
- Südwesten Deutschlands
- Baden-Württemberg und Teile von Rheinland-Pfalz:
- Regionen mit geringeren Einspeisungen erneuerbarer Energien und hoher Verbrauchsdichte könnten durch die Umverteilung höhere Netzkosten tragen.
- Grund: Netzausbaukosten und geringere Eigenproduktion von Strom.
- Großstädte und Ballungszentren
- Berlin, Hamburg, München:
- Hohe Stromnachfrage in Städten kann zu steigenden Preisen führen, da diese Gebiete weniger von den Einspeisungen profitieren und höhere Infrastrukturkosten haben.
- Grund: Geringerer Eigenanteil an erneuerbaren Energien und höhere Lasten durch den Netzausbau.
- Südwestliche ländliche Gebiete
- Regionen mit geringem Ausbau erneuerbarer Energien könnten von höheren Netzentgelten betroffen sein.
Prognose: Wie entwickeln sich die Preise nach 2025?
Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass der Strompreis für private Haushalte zwischen 2026 und 2040 voraussichtlich langsam, aber stetig ansteigen wird.
Expertenprognosen zufolge wird der Strompreis im Jahr 2030 bei 37,93 Cent/kWh liegen, im Jahr 2035 bei 38,89 Cent/kWh und bis 2040 auf 39,87 Cent/kWh steigen. Damit liegt der Preis weiterhin unter dem Spitzenwert von 2023, als der durchschnittliche Strompreis 41,94 Cent/kWh betrug.
Tipp: Mit Wechseldiensten günstigere Strompreise nutzen
Laut der Wirtschaftswoche zahlen Stromkunden in Deutschland jedes Jahr 5 Milliarden Euro zu viel, weil sie ihren Anbieter nicht wechseln. Dabei ist ein Wechsel ganz unkompliziert. Stromanbieter locken Neukunden mit niedrigen Preisen, während Bestandsverträge oft nicht von günstigen Einkaufspreisen an der Börse profitieren.
Wechseldienste wie Switchup oder Wechselpilot, auch Wechselbots oder Tarifoptimierer genannt, helfen Verbrauchern, die günstigsten Stromtarife zu finden und unkompliziert den Anbieter zu wechseln.
Tipp: Dynamische Stromtarife nutzen
Wer dynamische Stromtarife geschickt nutzt und den Strom verbraucht, wenn er am wenigsten kostet, kann viel Geld sparen. Wir zeigen, wie Sie vorgehen sollten, um mit flexiblen Stromtarifen möglichst viel Geld zu sparen »
So funktioniert der Wechsel
- Dateneingabe: Verbraucher geben ihren Stromverbrauch, die Postleitzahl und gewünschte Vertragsbedingungen in den Vergleichsrechner ein.
- Tarifvergleich: Die Plattform durchsucht die Datenbanken verschiedener Stromanbieter und listet die günstigsten Tarife auf.
- Anbieterwechsel: Der Wechsel zum neuen Anbieter kann direkt über die Plattform beauftragt werden. Der Wechselservice übernimmt die Kündigung beim alten Anbieter sowie die Anmeldung beim neuen.
Automatisch oder halbautomatisch wechseln?
Wechseldienste bieten die Möglichkeit, den Anbieterwechsel automatisch oder halbautomatisch abzuwickeln.
Doch Vorsicht: Sie können den Wechseldiensten zwar blind vertrauen und einen jährlichen automatischen Wechsel vereinbaren, wodurch Sie sich tatsächlich um fast nichts mehr kümmern müssen. Die Wechsel laufen dann automatisch ab. Allerdings geben Sie mit einem automatischen Wechsel auch viel Kontrolle ab. Besser ist es, sich immer kurz vor der Kündigungsfrist neue Tarife vorschlagen zu lassen. So können Sie Ihren Jahresverbrauch nochmals anpassen und das Heft des Handelns in der Hand behalten, während Sie dennoch von sehr guten Tarifen profitieren.
Ein kurzer Preis-Check bei den ausgewählten Anbietern ist in jedem Fall sinnvoll, um sicherzustellen, dass Sie tatsächlich die aktuellen Preise erhalten.
Tipp: Smart Meter und flexible Stromtarife kombinieren
Haben Sie schon einen Smart Meter? Bis 2030 sollen die intelligenten digitalen Stromzähler in allen Haushalten verbaut sein. Die Geräte lassen sich ideal mit flexiblen Stromtarifen kombinieren, vor allem dann, wenn Sie viel Strom verbrauchen – z.B. wenn Sie eine Wärmepumpe betreiben oder Ihr E-Auto zu Hause an einer Wallbox laden. So kann man Strom immer dann nutzen, wenn er am wenigsten kostet. Hier erfahren Sie, welche Vor- und Nachteile Smart Meter haben und wie Sie die digitalen Stromzähler nachrüsten können »
Fazit: Die Stromkosten steigen 2025 regional unterschiedlich, mit Wechseldiensten können Sie aber auch weiterhin sparen.
- Neukunden zahlen derzeit (Dezember 2024) durchschnittlich 27 Cent pro Kilowattstunde (kWh) Bestandskunden hingegen mehr: im Schnitt 35 Cent/kWh.
- 2022 stieg der Strompreis stark an, ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine, eine sprunghaft gestiegene Nachfrage nach dem Wiederhochfahren der Wirtschaft und einen Mangel an Gas.
- Schwankende Rohstoffpreise, regional unterschiedliche Netzentgelte sowie relativ hohe Steuern und Abgaben führen zu Strompreisschwankungen für Privathaushalte.
- 2025 werden die Strompreise durch den Ausbau erneuerbarer Energien und gesunkene Netzentgelte nur geringfügig teurer – dies kann allerdings regional sehr unterschiedlich sein.
- Mit Wechseldiensten können Sie ohne großen Aufwand den Stromanbieter wechseln und von günstigen Tarifen profitieren.
Stand: Januar 2025
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