Welches Holz ist ideal für den Kamin?

Prasselndes Kaminfeuer

Brennholz im Vergleich

Foto: Pexels/Berend

Nicht jede Holzart brennt gleich: Buche und Eiche brennen langsam und gleichmäßig ab, Birkenholz hat ein besonders lebhaftes Flammenspiel, während Fichte und Kiefer sich perfekt zum schnellen Anheizen eignen, aber weniger lang brennen. Wer auf eine ausgewogene Mischung aus Flamme, Glut und Heizkraft setzt, findet in Eschenholz einen echten Allrounder.

Wir vergleichen die wichtigsten Brennholzarten hinsichtlich Heizwert, Brandverhalten, Preis, Verfügbarkeit und Ökobilanz.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Buche − bestes Brennholz für den Kamin
  2. Eiche – für ausdauernde Wärme
  3. Birke – schönes Flammenspiel
  4. Fichte und Kiefer – günstiges Brennholz
  5. Esche – unterschätzter Alleskönner
  6. Fazit: Welches Holz ist am besten für den Kamin?

Buche − bestes Brennholz für den Kamin

Die Buche gilt als das Premium-Holz für den Kamin und ist aus gutem Grund so beliebt. Buchenholz hat eine hohe Dichte und liefert damit sehr viel Energie. Ihr hoher Heizwert macht sie äußerst effizient für den Kamin. Es brennt gleichmäßig und sorgt für lang anhaltende Wärme.

Der Heizwert gibt an, wie viel Energie ein bestimmtes Holz beim Verbrennen freisetzt und wird in der Regel in Kilowattstunden pro Raummeter (kWh/RM) angegeben.

Prächtige Buche im Frühlingswald
Die Aufforstung von Buchenwäldern wird in Deutschland aktiv betrieben, und sie gehören zu den Baumarten, die in naturnahen Wäldern häufig vorkommen.
Pixabay

Heizwert
Hoch. Dank der hohen Dichte hat Buche eine lange Brenndauer und einen hohen Heizwert (ca. 2.100 kWh/RM)

Brandverhalten
Ideal. Buchenholz lässt sich gut entfachen, vor allem, wenn es trocken ist (ideale Lagerzeit: 2 Jahre). Es brennt gleichmäßig und entwickelt eine schöne, starke Flamme. Wenn es richtig getrocknet wurde, entsteht kaum Rauch.

Preis
Mittel bis hoch. Buchenholz gehört zu den teureren Kaminhölzern. Der Preis pro Raummeter (RM) liegt meist zwischen 100 und 150 Euro.

Verfügbarkeit
Sehr gut. Buche ist eine der am häufigsten verwendeten Holzarten in Deutschland und gut erhältlich, sowohl im Baumarkt als auch bei lokalen Händlern.

Ökobilanz
Hoch, bei nachhaltiger Bewirtschaftung. Buche gilt als nachhaltig, da sie eine einheimische Holzart ist, die in deutschen Wäldern weit verbreitet ist und in der Forstwirtschaft eine wichtige Rolle spielt.

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Eiche – für ausdauernde Wärme

Eichenholz ist ebenfalls eine hervorragende Wahl für den Kamin, allerdings mit einer kleinen Einschränkung: Es braucht eine lange Lagerzeit, um vollständig zu trocknen (ca. 3 Jahre). Sobald es trocken ist, bietet es aber sehr viel Energie und eine lang anhaltende Glut.

Eiche
In der nachhaltigen Forstwirtschaft wird die Eiche gezielt angepflanzt und gefördert. Sie wächst sehr langsam und benötigt lange Zeit zum Trocknen.
Pexels/Lora Rikky

Heizwert
Hoch. Eichenholz hat einen ähnlich hohen Heizwert wie Buche (ca. 2.100 kWh/RM).

Brandverhalten
Sehr gut. Eiche ist schwerer entflammbar als Buche, dafür brennt das Holz lange, langsam und gleichmäßig, sorgt dabei für viel Glut. Es ist ideal für Dauerfeuer geeignet.

Preis
Mittel bis hoch. Eichenholz liegt ähnlich wie Buche bei ca. 90−140 Euro pro RM.

Verfügbarkeit
Gut. Eiche ist in Deutschland weit verbreitet, aber oft nicht ganz so leicht zu bekommen wie Buche, da es länger lagern muss, um richtig zu trocknen.

Ökobilanz
Hoch. Eichenwälder sind ökologisch besonders wertvoll, da sie zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bieten.

Was macht Brennholz nachhaltig?

Holz sollte idealerweise aus regionalen, nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen. Achten Sie auf Holz, das mit Siegeln wie FSC (Forest Stewardship Council) oder PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification) zertifiziert ist. Sie garantieren, dass das Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt.

Allgemein lässt sich sagen, dass Mischwälder mit Laub- und Nadelholz ökologisch wertvoller sind als Monokulturen, die anfälliger für Schädlinge und Umwelteinflüsse sind.

Nachhaltig zu heizen bedeutet auch, das Holz so effizient wie möglich zu nutzen. Verwenden Sie deshalb nur gut getrocknetes Holz, um die Heizleistung zu maximieren und die Emissionen zu minimieren.

Birke – Schönes Flammenspiel

Birkenholz ist nicht nur ein guter Brennstoff, es verströmt auch einen angenehmen Duft und sorgt für ein lebhaftes Flammenbild. ideal für einen gemütlichen Abend vor dem Kaminfeuer.

Lagerfeuer mit Birkenholz
Birkenholz brennt schnell und sorgt für lebendige Flammen.
Unsplash/Peter Schulz

Heizwert
Gut. Der Heizwert von Birkenholz (ca. 1.900 kWh/RM) liegt etwas unter dem von Buche und Eiche, aber es brennt schneller und sorgt für lebendige Flammen,

Brandverhalten
Birke lässt sich leicht entzünden, auch wenn es noch nicht vollständig trocken ist. Die Rauchentwicklung kann dann allerdings leicht erhöht sein. Die Flammen sind lebendig und hell. Die Brenndauer ist kürzer als bei Buche und Eiche.

Preis
Mittel. Birkenholz ist in der Regel etwas günstiger als Buche und Eiche, der Preis liegt meist bei etwa 80−120 Euro pro RM.

Verfügbarkeit
Gut. Birkenholz ist zwar nicht so weit verbreitet wie Buche, aber insbesondere in Norddeutschland gut erhältlich.

Ökobilanz
Positiv, da Birkenholznutzung oft regional erfolgt und wenig Energie für den Transport benötigt wird. Außerdem wird die Birke oft in nicht wirtschaftlich genutzten Mischwäldern geerntet.

Fichte und Kiefer – günstiges Brennholz

Nadelhölzer wie Fichte und Kiefer sind leicht zu bekommen. Das liegt daran, dass sie schnell wachsen und rasch trocknen. Sie punkten vor allem beim Preis. Allerdings ist der Brennwert geringer als bei anderen Holzarten: Sie brennen schnell ab und haben aufgrund des hohen Harzanteils einen starken Funkenflug.

Nadelwald-Monokultur. Auf dem Boden wächst fast nichts.
Unsplash/Markus Spiske

Heizwert
Vergleichsweise gering, ca. 1.500 kWh/RM (Fichte) bis 1.700 kWh/RM (Kiefer)

Brandverhalten
Die Hölzer sind ideal zum Anheizen: Sie brennen schnell und kurz, liefern aber keine langanhaltende Wärme. Die Rauchentwicklung ist etwas höher als bei Laubhölzern, vor allem bei zu feuchtem Holz. Aufgrund des hohen Harzanteils ist Funkenflug − Vorsicht also bei offenen Kaminen.

Preis
Günstig. Fichte und Kiefer sind die preiswertesten Brennhölzer. Der Preis pro RM liegt meist zwischen 60−90 Euro.

Verfügbarkeit
Sehr gut. Nadelhölzer sind in Deutschland sehr verbreitet und leicht erhältlich, da sie schnell wachsen und oft in der Holzindustrie verwendet werden.

Ökobilanz
Weniger gut. Fichte und Kiefer sind Nadelhölzer, die sehr schnell wachsen und deshalb in der Forstwirtschaft oft gezielt angebaut werden. Die üblichen Nadelholz-Monokulturen sind allerdings anfälliger für Schädlinge (z. B. Borkenkäfer) und bieten wenig ökologische Vielfalt. Ihr geringer Energiegehalt sorgt zudem für eine schnellere Verbrennung, wodurch mehr Holz benötigt wird.

Esche – unterschätzter Alleskönner

Eschenholz ist ähnlich hochwertig wie Buche und Eiche. Es eignet sich ideal für offene Kamine, weil es gleichmäßig und ruhig abbrennt und ein schönes Flammenbild hat. Allerdings ist es weniger gut erhältlich als andere Holzarten.

Gefällter Eschenbaum
Das helle Eschenholz ist allgemein wenig beliebt. Dabei ist die Holzqualität der von Buchen und Eichen ebenbürtig.
Pixabay/Wolfgang Claussen

Heizwert
Hoch, ca. 2.000 kWh/RM

Brandverhalten
Eschenholz brennt gut, hat ein gleichmäßiges schönes Flammenbild und produziert keinen Funkenflug. Die Rauchentwicklung ist gering. Esche brennt mittellang, aber trotzdem sehr effizient.

Preis
Mittel. Eschenholz bewegt sich preislich im ähnlichen Bereich wie Buche und liegt zwischen 90−130 Euro pro RM.

Verfügbarkeit
Gering, es wird wenig Eschenbrennholz angeboten. Esche ist in den letzten Jahren durch das Eschentriebsterben gefährdet, was die Verfügbarkeit einschränkt.

Ökobilanz
Hoch, denn die Esche wächst in Mischwäldern und ist in der Regel Teil einer ökologisch nachhaltigen Forstwirtschaft. Der Transportaufwand ist gering.

Tipps für das perfekte Kaminholz

  • Lagerung: Frisch geschlagenes Holz sollte mindestens zwei Jahre an einem trockenen, gut belüfteten Ort lagern, am besten unter einem Dach oder einer Abdeckung.
  • Holzgröße: Kleinere Holzscheite (ca. 25–30 cm lang) sind ideal für den Kamin. Sie lassen sich gut stapeln und entzünden sich schneller.
  • Feuchtigkeitsgehalt: Nutzen Sie ein Holzfeuchtemessgerät, um sicherzustellen, dass das Holz richtig trocken ist. Der Restfeuchtegehalt sollte bei unter 20 Prozent liegen. Hier erklären wir, wie Sie Brennholz so lagern, dass Holzscheite optimal trocknen »

Fazit: Welches Holz ist am besten für den Kamin?

  • Wenn Sie Wert auf eine lange, effiziente Brenndauer und gleichmäßige Wärme legen, sind Buche oder Eiche am besten. Auch Esche ist eine gute Wahl, allerdings schwerer zu bekommen.
  • Zum Anfeuern oder für den schnellen Kaminabend zwischendurch kann man auch mal zur günstigen Fichte und Kiefer greifen, aufgrund des Funkenflugs allerdings nur bei einem geschlossenen Kamin.
  • Wer großen Wert auf ein lebendiges Flammenspiel legt, für den ist Birke eine schöne Wahl – und sie riecht auch noch angenehm.

Am besten ist es, verschiedene Holzarten zu kombinieren: Mit Birken- oder Nadelholz lässt sich der Kamin schnell entfachen, Laubhölzer wie Buche oder Eiche sorgen dann für langanhaltende Glut und eine gemütliche Atmosphäre.

Die Heizeffizienz lässt sich außerdem verbessern, wenn Sie gut getrocknetes Holz verwenden und den Kaminofen richtig anzünden. Tatsächlich werden hier oft Fehler gemacht, was die Wärmeausbeute verschlechtert. Hier zeigen wir, wie die Profi-Methode zum Anfeuern funktioniert »