Asbest im Altbau – was bei einer Sanierung zu beachten ist

Asbest richtig entsorgen
Asbest wurde wegen seiner vielen praktischen Eigenschaften über Jahrzehnte in sehr großen Mengen beim Bauen verwendet – bis 1993 seine Herstellung und Verwendung in Deutschland wegen seiner nachweislich gesundheitsschädlichen Wirkung verboten wurden. In der EU folgte das endgültige Verbot erst 2005.
Bei einer Sanierung ist es wichtig, versteckte Asbeststellen zu finden und das belastete Material sicher für Mensch und Umwelt zu sanieren und zu entsorgen.
Allgemeine Infos zu Asbest
Asbest wurde in Deutschland vor allem zwischen 1950 und 1980 im Bauwesen intensiv genutzt. Viele langlebige, asbesthaltige Produkte wie Bodenbeläge oder Dachplatten begegnen uns darum auch heute noch im Alltag. Was viele nicht wissen: Auch Fliesenkleber, Spachtelmassen und Putze können Asbest enthalten.
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Als Laie kann man also nicht ohne Weiteres erkennen, wo die schädlichen Fasern verbaut sind. Wenn man an asbesthaltigen Materialien schleift, fräst oder bohrt, können feinste, gesundheitsschädliche Fasern in die Luft und letztlich in die Lunge gelangen. Besonders Heimwerker sollten darum über Asbest Bescheid wissen, damit sie sich und andere beim Sanieren und Modernisieren nicht gefährden.
Wo findet sich am häufigsten Asbest?
Besonders häufig fand Asbest Verwendung in:
- Dach- und Fassadenplatten
- Bodenbelägen (z. B. Vinyl-Asbest-Platten)
- Dichtungen und Isolierungen (Rohrisolierungen, Spritzasbest)
- Putzen, Spachtelmassen und Klebern
Liegt Asbest in der Bausubstanz vor, dürfen nach geltendem Recht Abbruch-, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten nur von Firmen ausgeführt werden, die über die erforderlichen personellen und sicherheitstechnischen Voraussetzungen verfügen und eine entsprechende behördliche Zulassung besitzen.

Checkliste: Baumängel erkennen
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Fachfirmen und Sachverständige von Beginn an einbinden

Falls Verdacht auf Asbest besteht, sollten Renovierungswillige vor Beginn der Arbeiten eine Analyse durch ein spezialisiertes Labor machen lassen. Weil schon die Probenahme gefährlich sein kann, beauftragen Sie am besten von Anfang an eine Fachfirma. Auch Asbest-Sachverständige und Baubiologen können eine professionelle Begutachtung machen.
Bei der Suche nach Experten in Ihrer Nähe können helfen:
- die Handwerkskammern der Länder
- der TÜV
- der Bundesverband öffentlich bestellter und vereidigter sowie qualifizierter Sachverständiger e.V. (BVS)
- der Deutsche Gutachter und Sachverständigen Verband e.V. (DGuSV)
Video: Gefahren durch Asbest – ein Sanierungsbeispiel
Das folgende Video (15 Min. Länge) ist Teil einer längeren Dokumentation des Bayerischen Rundfunks, die auf Youtube zu sehen ist. Darin wird unter anderem am Beispiel der Sanierung eines Reihenhauses aus dem Jahr 1972 gezeigt,
- wieso Asbestfasern so gefährlich sind,
- wie man versteckte Asbeststellen finden kann und
- wie das belastete Material sicher für Mensch und Umwelt saniert und entsorgt wird.

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