Photovoltaik-Einspeisevergütung 2025 − kommt das Aus?
Streichung droht
Im Jahr 2024 lag die Einspeisevergütung noch bei 8 Cent pro Kilowattstunde. Seitdem sollte die Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen eigentlich schrittweise um 1 Prozent pro Halbjahr sinken.
Allerdings ist zurzeit offen, ob ab 2025 die Einspeisevergütung künftig überhaupt noch gezahlt wird.
Hier erfahren Sie mehr zu den Hintergründen und wie lohnenswert die Einspeisevergütung für PV-Anlagen-Besitzer überhaupt ist.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
Photovoltaik: Keine Einspeisevergütung mehr ab 2025?
Ab 2025 könnte die Abschaffung der Einspeisevergütung bevorstehen. Aus drei Gründen:
- Ampelbruch: Mit dem Auseinanderbrechen der Ampelkoalition konnte kein abschließendes Paket zur Einspeisevergütung ab 2025 mehr verabschiedet werden. Und selbst wenn doch: Geplant war, die Vergütung ab 2025 abzuschaffen oder zumindest deutlich zu kürzen.
- Negative Strompreise: Im Jahr 2024 kam es an mehreren Tagen zu einem Überschuss an Solar- und Windstrom, also zu negativen Strompreisen. Für einen solchen Fall war eigentlich beschlossen, dass die Einspeisevergütung komplett entfällt.
- Kein Geld: Auch die künftige Bundesregierung wird vor einem ähnlichen Problem stehen: Denn es ist aktuell kein Haushalt mehr dafür da, um die Einspeisevergütung für Solaranlagenbesitzer zu bezahlen. Aller Voraussicht nach wird sie deshalb das ursprünglich von der Ampelkoalition geplante Gesetz verabschieden müssen.
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Was gilt aktuell (noch) für die Einspeisevergütung für Photovoltaik?
Die Einspeisevergütung für Photovoltaik gibt es schon seit über 20 Jahren. Sie wurde im Jahr 2000 eingeführt, um den Betreibern zu helfen, die Investitionskosten für ihre Solaranlagen zu decken. Sie sollte so den Anreiz zum Ausbau privater PV-Anlagen erhöhen. Der Staat zahlte die Einspeisevergütung für überschüssigen Solarstrom, der ins öffentliche Netz eingespeist wird.
Jetzt ist die Situation aber grundsätzlich anders: Der Ausbau ist so weit fortgeschritten, dass er den Bundeshaushalt belastet. Im Jahr 2024 fielen über 18 Milliarden Euro Kosten an, um diese Einspeisevergütung zu bezahlen, Tendenz steigend.
Generell gilt die aktuelle Einspeisevergütung insgesamt 20 Jahre lang. Alle Anlagen, die nach den jeweiligen Stichdaten in Betrieb gegangen sind, erhalten (eigentlich) für die nächsten 20 Jahre die aktuell geltende Vergütung. Die Bundestagswahl im Februar wird zeigen, wie es weitergeht.
Wie hoch war die Einspeisevergütung 2024?
Im Jahr 2023 war die Einspeisevergütung noch deutlich (um rund 25 Prozent) gestiegen. Im Zuge der Energiekrise (Ukrainekrieg) wurden dann aber niedrigere Vergütungssätze ab 2024 beschlossen.
Einspeisevergütung Photovoltaik 2024
- Bis Februar 2024: 8,2 Cent pro Kilowattstunde
- Ab 1. Februar 2024: 8,11 Cent pro Kilowattstunde
- Ab 1. August 2024: 8,03 Cent pro Kilowattstunde
- Ab 1. Februar 2025: 7,94 Cent pro Kilowattstunde
Was lohnt sich mehr: Einspeisevergütung oder Eigenverbrauch?
Tina Schmidt vom Photovoltaik-Netzwerk Baden-Württemberg beantwortet diese Frage mit einem eindeutigen Statement: „Die Kosten pro erzeugter Kilowattstunde bei kleineren Hausdachanlagen liegt bei rund 11 bis 14 Cent je Kilowattstunde. Daher ist die Einspeisevergütung selbst nicht kostendeckend“, sagt sie. „Den Gewinn erwirtschaftet der Eigenverbrauch des Solarstroms für die elektrischen Geräte im Haushalt.“
Denn: Aktuell kostet eine Kilowattstunde Strom aus dem Netz ca. 35 bis 40 Cent, die Kilowattstunde Solarstrom vom Dach hingegen ca. 12 Cent. Wer seinen Solarstrom selbst verbraucht, spart somit 21 bis 29 Cent pro Kilowattstunde.
Kosten pro Kilowattstunde Strom 2024
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ca. 35 bis 40 Cent |
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ca. 12 Cent |
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ca. 8 Cent |
Wie berechnet sich der Preis für Solarstrom vom Dach?
Die Sonne liefert kostenlos Strom − einerseits stimmt das. Genau gerechnet, ergeben sich die wahren Kosten für Solarstrom vom Dach aber aus den Anschaffungskosten der PV-Anlage. Und die waren in den letzten Jahren (aufgrund von Energiekrise, hoher Nachfrage und Lieferproblemen) recht hoch.
Doch seit 2024 sinken die Preise für Photovoltaik anlagen deutlich. Für Hausdachanlagen mit einer Leistung von 10 Kilowatt (ein typischer Durchschnittswert fürs Einfamilienhaus) sind die Kosten laut Zukunft Altbau (einem Informationsprogramm des Umweltministeriums Baden-Württemberg) inzwischen von durchschnittlich rund 1.800 Euro auf nur noch 1.300 bis 1.600 Euro pro Kilowatt Leistung gesunken. Entsprechend wird die Kilowattstunde Solarstrom vom Dach günstiger.
Berücksichtigt man aktuellen Änderungen im Jahr 2024 (niedrigere Anlagenkosten + steigender Strompreis) sind laut Zukunft Altbau bis zu 6 Prozent Gewinn pro Jahr mit einer Hausdachanlage möglich.
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Lohnt sich ein Speicher?
Eine hohe Eigenverbrauchsquote lohnt sich also deutlich mehr als eine hohe Überschossquote an eingespeistem Strom. Aber vor allem bei größeren Anlagen ist ein hoher Eigenverbrauchsanteil gar nicht so einfach: Denn der Strom muss in dem Moment verbraucht werden, in dem er fließt, also wenn die Sonne scheint. Meistens liegt daher der Eigenverbrauch ohne Batteriespeicher bei nur 20 bis 25 Prozent. (Tipp: Mit dem Solarrechner der Verbraucherzentrale können Sie Ihren individuellen Wert berechnen.)
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Kosten-Check
Mit welchen Preisen muss ich beim Kauf einer Photovoltaikanlage rechnen? Wie lässt sich sparen?
Einen Marktüberblick über die aktuellen Preise für PV-Anlagen inklusive Speicher gibt der Ratgeber: Photovoltaikanlage Kosten der Wüstenrot Bausparkasse. Außerdem findet man auf der Website eine Übersicht zur staatlichen Photovoltaik-Förderung und den verschiedenen Möglichkeiten der Finanzierung einer PV-Anlage.
Stand: Januar 2025
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