Statt Fliesen: Wasserfester Putz fürs Badezimmer
Badezimmer: Putz statt Fliesen
Gehören Sie auch zu den Menschen, die sich an zu vielen Fliesen im Bad sattgesehen haben? Oder möchten Sie Ihr Badezimmer neu gestalten und auf Fliesen verzichten? Das geht! Es muss nicht immer Fliese sein. Eine tolle Alternative ist beispielsweise wasserfester Putz. Das funktioniert sogar für die Dusche! Hier erfahren Sie, wie das geht.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
Diese Putze eignen sich fürs Badezimmer
Ganz grundsätzlich ist es im Badezimmer problemlos möglich, die Wände ganz oder teilweise verputzen. Denn nicht jede Wand im Badezimmer muss komplett wasserfest sein.
Die Luftfeuchtigkeit ist im Badezimmer zwar höher als in anderen Räumen, aber das ist für die meisten Putze kein Problem, solange danach wieder für Abzug gesorgt ist. Im Gegenteil: Putze können Luftfeuchtigkeit bis zu einem gewissen Grad auch aufnehmen und anschließend an die Raumluft wieder abgeben. Ein weiterer Vorteil: Wer verputzt statt verfliest, kann damit sehr schöne, fugenlose Badezimmerwände gestalten, die weniger anfällig für Schimmel sind.
Fürs Badezimmer bieten sich insbesondere mineralische Putze auf Gips-, Zement- oder Kalkbasis an. Hierfür gibt es spezielle, fürs Badezimmer geeignete Mischungen im Handel, die Sie auch als Laie recht einfach selbst aufbringen können.
- Kalkputz eignet sich besonders gut fürs Badezimmer, da er schimmelresistent ist − ein häufiges "Badezimmer-Problem". Ein ökologischer, glatter Kalkputz kann in Eigenregie in mehreren Schichten aufgebracht werden.
- Gipsputz ist geeignet für Badezimmerwände, die nicht dauerhaft durchfeuchtet werden. Wird er ab und zu mit Wasser bespritzt und trocknet danach wieder, ist das kein Problem. Wird er allerdings dauerhaft durchfeuchtet, kann er bröckelig werden.
- Zementputz ist ebenfalls unkompliziert. Er kann sogar in der Dusche verwendet werden, da er sehr fest ist.
Das Bad wasserdicht verputzen − mit der Beton Ciré Methode
Bei diesem Verfahren wird Beton in mehreren Schritten zu einer glatten, wasserdichten Fläche verarbeitet. Diese Methode bietet die Möglichkeit, auch im Nassbereich auf Putz zu setzen – etwa in der Dusche. Und: Sie ist sie sogar für Selbermacher geeignet.
Alternativ können Sie auch einfach die Fliesen verputzen
Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung bekommt ihr Bad im Handumdrehen einen neuen Look.
Wasserfester Putz für Dusche, Badewanne & Co.
Im Spritzwasserbereich, in der Dusche oder um die Wanne gelten strengere Regeln als an den übrigen Badwänden. Hier gilt es, den Untergrund effektiv vor Wasser zu schützen. Im Unterschied zu den übrigen Wänden im Badezimmer reicht ein Putz ohne zusätzliche Behandlung hier nicht!
Für Selbermacher gibt es Systeme, die sogar in der Dusche eine kratz- und stoßfeste Wandfläche bilden. Je nach Untergrund und Einsatzbereich wird das Beschichtungssystem in zwei bis vier Arbeitsgängen aufgetragen, der Putz lässt sich mit Abtönfarben beliebig färben oder strukturieren. Auch für den Boden gibt es eine wasserfeste Lösung: beispielsweise eine Dekorbeschichtung in Steinoptik.
Wer auch im Nassbereich auf Fliesen verzichten möchte, muss sich für einen Wandaufbau entscheiden, der keinesfalls Wasser eindringen lässt. Das gewährleisten beispielsweise wasserdichte Putze mit spezieller Materialzusammensetzung oder fachgerecht aufgebrachter Tadelakt (mehr dazu unten).
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Kalkputz wasserfest versiegeln
Auch die Verarbeitungstechnik oder eine Beschichtung können Putze für den Nassbereich rüsten. Kalkzement, Kalkmarmor, Beton Ciré, Tadelakt, die Möglichkeiten sind vielfältig – ebenso die Techniken des Auftrags oder die Pflegeanleitungen.
Eine beliebte Möglichkeit, Kalkputz wasserfest zu versiegeln, ist die Bearbeitung mit Olivenölseife. Diese Beschichtungsmethode macht den Kalkputz wasser- und schmutzabweisend, eignet sich für Wände mit normaler Spritzwasserbeanspruchung, beispielsweise hinter dem Waschbecken oder WC.
Möchten Sie die Wand in der Dusche verputzen, sollten Sie hingegen eine spezielle Versiegelung für mineralische Untergründe wählen, die tief in den Putz eindringt und ihn gegen Schmutz, Öle und Fette schützt. Die Versiegelung muss einmal im Jahr erneuert werden.
Wer auf Nummer Sicher gehen will, kann zusätzlich noch Mattwachs auftragen, das Feuchtigkeit noch besser abperlen lässt.
Tadelakt − natürliche Alternative zu Fliesen
Tadelakt ist ein Kalkputz, der ursprünglich aus Marokko stammt. Das langlebige Material wurde dort schon vor rund 1.000 Jahren verwendet und wird auch heute noch gerne an Außen- und Innenfassaden angebracht.
Dass der Putz auch hierzulande immer beliebter wird, hat seine Gründe: Neben dem schönen Charakter der Oberfläche punktet das Material mit seinen wasserabweisenden und pilzhemmenden Eigenschaften. Beides macht den Putz zu einer guten Alternative zur Fliese.
Einziger Wermutstropfen ist die recht aufwändige Verarbeitung. Einige Malerbetriebe bieten den fachmännischen Auftrag des Materials an. Spannender ist es jedoch, Tadelakt zum Hobby zu machen.
Die Technik
Der Mörtel, der übrigens eingefärbt werden kann, wird in dünnen Schichten aufgetragen und nach dem Antrocknen verdichtet, geseift und mit Steinen poliert.
Das Erlernen der Technik ist nicht einfach und erfordert viel Erfahrung, Geduld und Fingerspitzengefühl. Von Herstellern und alternativen Baustoffhändlern werden hierzu Seminare angeboten, bei denen man die Technik von der Pike auf erlernen kann.
Tadelakt dankt die regelmäßige Reinigung mit schwarzer Olivenseife, mit der auch seine Oberfläche beim Auftrag verdichtet wurde. Saure, scheuernde Reinigungsmittel schaden hingegen dem Material.
Statt Fliesen: Weitere Alternativen
Neben Putz gibt es noch weitere Fliesen-Alternativen, die im Bad eine gute Figur machen. Sehr modern wirkt es beispielsweise, die Duschrückwand mit Glas oder Acrylglas einzufassen, aber auch Duschplatten aus Stein sind eine gute Idee. Und sogar die Einrichtung mit Holz ist möglich.
Glas und Acrylglas muss nicht immer transparent sein. Es lässt sich für den Einsatz an der Wand auch farbig beschichten – selbst Motivdrucke sind möglich. Satiniertes Glas bietet im Gegensatz zu Klarglas eine angenehm samtig-matte Oberfläche, die auch weniger kratzempfindlich ist. Und: Auf der Mattglas-Variante fallen Wasserflecken weniger auf. Weiterer Vorteil von Glas: Es ist absolut unempfindlich gegenüber Nässe.
Im Bad wird in der Regel robustes Einscheiben-Sicherheitsglas verwendet. Aufgrund des Herstellungsverfahrens müssen alle Öffnungen für Armaturen & Co. bereits bei der Produktion gesetzt werden. Das nachträgliche Anbringen einer Seifenschale kann also zum Problem werden.
Anders bei Acrylglas: Das günstigere Material lässt sich mit handelsüblichen Werkzeugen bearbeiten. Fürs Bad sind spezialbeschichtete Acrylglasplatten erhältlich, die an ihrer sehr dichten und kratzfesten Oberfläche Schmutz einfach abperlen lassen.
Natursteine sind Individualisten, jedes Stück hat eine etwas andere Struktur. Schiefer, Travertin, Marmor, Kalkstein: Die Auswahl ist groß. Matte Steinoberflächen sind übrigens weniger empfindlich und leichter zu reinigen als polierte. Steine gibt es von richtig groß bis sehr klein – unter anderem als Belag aus feinen Kieselsteinen.
Fast wie echter Stein wirkt übrigens glasfaserverstärkter Polyesterharz. Die großen Paneele sind wasserdicht und sogar für den Außenbereich geeignet. Sie werden einfach an die Wand geschraubt, die Stöße retuschiert eine spezielle Spachtelmasse. Die Planung und Ausführung kann ein qualifizierter Malerbetrieb übernehmen.
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