Schritt für Schritt zur barrierefreien Wohnung
Checkliste: Altersgerecht umbauen
Eine barrierefreie Wohnung ist die Basis für selbstständiges Wohnen im Alter. Unsere Checkliste zeigt, welche Möglichkeiten es gibt, Haus und Wohnung altersgerecht umzubauen.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
Barrierefreier Umbau macht das Leben leichter
Der barrierefreie Umbau der Wohnung lohnt sich für alle, die Vorsorge für das Alter treffen möchten. Im Alter ist die Beweglichkeit oft eingeschränkt. Vor allem Treppen und enge Raumverhältnisse machen das Leben schwerer. Glatte Bodenbeläge und Stolperfallen, wie beispielsweise Schwellen, bergen das Risiko von Stürzen. Wer rechtzeitig beginnt, Gefahren und Hindernisse aus dem Weg zu räumen, kann sich die Selbstständigkeit in den eigenen vier Wänden lange erhalten.
Der Umbau lohnt sich ebenso für Menschen mit Behinderungen. Eine solche Notlage kann ganz plötzlich auftreten, beispielsweise nach einem Unfall oder einer Erkrankung. Wie gut, wenn man dann vorbereitet ist!
Von den meisten Umbaumaßnahmen profitieren aber letztlich alle Menschen im Haus. Viele Maßnahmen, wie beispielsweise die Verbreiterung von Türen und Durchgängen im Haus, fallen optisch kaum als „Alterslösung“ ins Auge. Im Gegenteil: Sie bedeuten in erster Linie mehr Komfort und mehr Geräumigkeit.
Checkliste: So bereiten Sie Ihre Wohnung fürs Alter vor
Umbaumaßnahmen bei Renovierungen gleich miterledigen
- Größere Maßnahmen, die in die Bausubstanz eingreifen, sollten im Zuge anstehender Renovierungsarbeiten miterledigt werden, wie etwa die genannte Verbreiterung von Türen und Durchgängen im Haus.
- Anderes lässt sich „en passant“ verbessern, wenn beispielsweise sowieso neue Armaturen im Bad gekauft werden. Moderne Elektronik durch Automatisierung ("Smart Home") reduziert weitere Wege und Kraftanstrengungen .
- Andere Maßnahmen können Sie so lange aufschieben, bis tatsächlich der Bedarf gegeben ist, wie beispielsweise der Kauf einer so offensichtlichen Hilfe wie ein Treppenlift. Sie lässt sich bei entsprechender Vorbereitung schnell nachrüsten, sobald sie akut benötigt wird.
Eingangsbereich
- Wetterschutz (Vordach) am Hauseingang – groß genug für Rollstuhlfahrer
- Handlauf für Eingangsstufen
Innenräume allgemein
- Ausreichend Bewegungsfläche schaffen bzw. einplanen
- Platz für Hilfsmittel wie Haltegriffe etc. einplanen
Böden
- Rutschfeste Bodenbeläge
- Beseitigung von Schwellen, Stufen und Absätzen durch Angleichung oder Rampen
Türen
- Ausreichende Durchgangsbreite schaffen
- Ausreichend Bewegungsfläche vor und hinter den Türen einplanen
- Gegebenenfalls Einbau von Schiebetüren
Treppen
- Rutschhemmender Stufenbelag
Beleuchtung
- Ausreichende Beleuchtung ohne dunkle Ecken
- Außen- und Innenbeleuchtung mit Bewegungsmelder
Sanitärbereich
- Bodengleiche Dusche
- Rutschhemmende Fliesen
- Türen nach außen öffnend – aus Sicherheitsgründen und um im Bad mehr Bewegungsfreiheit zu gewinnen
- Gegebenenfalls Badewanne mit Ausstiegstür
- Berührungslose Armaturen
- Armaturen mit Temperaturregler und -begrenzung
- Ablageflächen in Greifhöhe
Elektrik und automatische Steuerung
- Zusätzliche Steckdosen statt Kabelsalat mit Stolperfallen
- Steckdosen so anbringen, dass man sie auch im Sitzen erreichen kann
- Sprechanlage und elektrischer Türöffner
- Automatische Rollladen- und Markisensteuerung, per Funk oder „verdrahtet“
- Hausautomation mit zentraler Steuerung sowie Fernsteuerung
So rüsten Sie nach, wenn der Bedarf tatsächlich da ist
Eingangsbereich
- Rampe oder Plattformlift für den Zugang zum Haus
- Öffnungsautomatik für Haustür
- Berührungsloses Schließsystem
Böden
- Lose liegende Teppiche befestigen bzw. entfernen
Treppen
- Handlauf auf beiden Seiten der Treppe
- Treppenlift
Sanitärbereich
- Haltegriffe und Stützen aller Art
- Duschsitz
- WC-Erhöhung
- Einstiegshilfe für die Wanne
- Unterfahrbare Waschbecken
Küche
- Unterfahrbare und abgesenkte Arbeitsplatte
- Herunterfahrbare Hängeschränke
Sonstiges
- Haltegriffe und Abstützmöglichkeiten aller Art
- Möbel anpassen, zum Beispiel die Höhe von Ess- und Schreibtisch